Der Verein Freie Wähler St. Leon-Rot e.V. trauert um sein langjähriges Mitglied Heinz Simon. Heinz trat im Jahr 2009 unserem Verein bei und hat unsere kommunalpolitische Arbeit über viele Jahre
aktiv mitgeprägt. Seine ruhige und sachliche Art hat ihn für unsere Vereinsmitglieder zu einem geschätzten, wertvollen Ansprechpartner gemacht. Sein beruflicher Hintergrund als Lehrer motivierte ihn
zu umweltpädagogischen Impulsen, die er engagiert von der Gemeindepolitik eingefordert hat, etwa Wettbewerbe zur Müllvermeidung an Schulen.
Heinz hat nicht nur gefordert, sondern sich auch selbst eingebracht, sei es als Vorstandsmitglied oder als Kandidat bei Kommunalwahlen. Ebenso war er viele Jahre als ordentliches Mitglied im
Vorstand der Flugbereinigung St. Leon -Rot (L 546) tätig, wo er sich - wie schon zuvor in der Interessengemeinschaft Halbmond - für eine umweltverträgliche Variante, guten Sichtschutz und
Grünflächenausgleich im Zuge des Baus der Umgehungsstraße eingesetzt hat.
Wir werden ihn nicht vergessen und seine Ideen und Anstöße weiterverfolgen. Unsere Gedanken sind bei seinen Töchtern.
Ruhe in Frieden, Heinz.
Was macht eigentlich der Gemeinderat? Was darf er, was darf er nicht? Wer mit dem Gedanken spielt, bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr zu kandidieren, wird sich dazu sicherlich Gedanken machen.
Wir klären auf! Nach einem Infoblock durch Gemeinderatsmitglied Tobias Rehorst, gibt es Gelegenheit, alle Fragen zur Gremienarbeit zu stellen. Keine Angst, Zwangsverpflichtungen gibt es nicht an
diesem Abend und Personen, die sich für andere Listen interessieren, sind auch willkommen, um sich umfassend informieren zu können. Wer Interesse hat, für die Freien Wähler St. Leon-Rot e.V. zu
kandidieren, ist natürlich aber umso lieber gesehen und kann uns gerne im Anschluss an die Veranstaltung ansprechen.
Für den Verein Freie Wähler St. Leon-Rot e.V. Jürgen Deschner, erster Vorsitzender
Der Vortrag der Freien Wähler St. Leon-Rot e.V. am 14.07.2023 über das Hilfsprojekt Pickup4Ukraine hatte in der Zuhörerschaft Spuren hinterlassen. An diesem Abend berichteten Annette Ehrnsperger
und Michael Sylvester über ihr privates Hilfsprojekt, bei dem Fahrzeuge und weitere logistische Unterstützung in die Ukraine gebracht werden, um dort der Verteidigung des Landes gegen den russischen
Angriff zu dienen und Krankenhäuser in Frontnähe zu versorgen. Unter den beeindruckten Zuhörern keimte der Wunsch auf, die beiden Referenten in ihrer Mission zu unterstützen. So konnte unser
Fraktionsvorsitzender Siegfried Köck bei der Firma Heidelberger Druckmaschinen AG wichtige Werkzeuge für notwendige Reparaturen von Fahrzeugen eines Teams von Minenräumern als Spende einwerben.
Außerdem hat er von seinem Nachbarn eine große Anzahl hygienischer Überzüge für den Krankenhausbetrieb erhalten. Die Freien Wähler spendeten einen Dampfstrahler, der ebenfalls an den Minenräumdienst
übergeben werden konnte. „Wir möchten weiterhin unterstützen“, so Tobias Rehorst, „Deshalb können weitere Spenden bei uns abgegeben werden.“
Inzwischen sind die Spenden in Kiew sicher angekommen. Die beiden Fahrzeuge wurden beim Transport Anfang Oktober in Kharkiv an Armee-Einheiten übergeben. Die beiden Helfer Annette Ehrnsperger und
Michael Sylvester bewältigten den Rückweg – wie bisher – mit der Eisenbahn, und dann ab Krakau mit dem Flugzeug und sind wieder gut in Deutschland gelandet. Wir danken den beiden für ihre großartige
Arbeit!
Gesucht wird aktuell: ein kleines Schweißgerät zur Reparatur von Fahrzeugen des Teams von Minenräumern. Weiterhin sind immer finanzielle Mittel sehr willkommen, um gebrauchte Fahrzeuge und
benötigte Materialien zu beschaffen.
Weitere Informationen finden sich auch auf unserer Homepage www.freie-waehler-slr.de und auf der Homepage der Initiative www.pickup4ukraine.org.Wenn Sie benötigte Gegenstände haben und spenden
möchten, wenden Sie sich gerne an admin@freie-waehler-slr.de.
Klima geht uns alle an! – Ein Besuch in der Klima-Arena Sinsheim mit den Freien Wählern St. Leon-Rot
Unter diesem Motto stand unser diesjähriger Ferienspaßtag. Gemeinsam mit 11 aufgeweckten Kindern starteten wir, vom Bahnhof Rot-Malsch aus, unsere Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Durch
Verspätungen der Deutschen Bahn verpassten wir leider den Anschlusszug und entsprechend auch den Anschlussbus. So begaben wir uns auf eine spontane Wanderung vom Bahnhof Sinsheim zur Klimaarena.
Durch die gute Beschilderung und sehr angenehmen Temperaturen war es glücklicherweise nur spannend und nicht beschwerlich. Etwas verspätet und hungrig trafen wir dann an der Klimaarena ein und wurden
direkt von den freundlichen Mitarbeitern in Empfang genommen. Nach einem kleinen Imbiss begaben wir uns gemeinsam in die Arena und eine erste kleine Lernstunde begann. Beindruckt waren wir von dem
großen Wissen der Kinder in Sachen Eiszeit, von den vielen bekannten Namen der Saurier und zu aktuellen Themen wie Klimaerwärmung und Waldsterben.
Mit viel Witz und Charme wurden wir in den Zeitsimulator begleitet. Hier konnten wir dreidimensional eine Reise in die Zukunft erleben. Das Flugzeug hob ab und alle spürten das Vibrieren der Düsen.
Es wurde ein Flug zum toten Regenwald simuliert. Erschreckend wie die Zukunft ohne diesen CO2 Speicher aussieht. Dann hatten wir auch noch einen technischen Defekt im Flieger und mussten Notlanden.
Beeindruckend, wie die Geräusche und die Erschütterungen des Fliegers uns durch Mark und Bein ging. Nachdem wir die Notlandung erfolgreich absolviert hatten, galt es mit Hilfe eines Joysticks
Verbindungen zwischen Starterbatterie und Flugzeug herzustellen. Jedes Kind hatte seinen Joystick und konnte so die Verbindung durch Drehen und Schieben der Rohrstücke herstellen. Als genügend
Verbindungen da waren, startete das Flugzeug und brachte uns alle heil zurück in den Hangar.
Anschließend begann unsere Führung: Stets betreut von den sachkundigen und aufgeschlossenen Mitarbeitenden wurde hier nicht belehrend oder fordernd auf die Menschen eingewirkt, sondern konstruktiv
und sehr kindgerecht geschaut, wo jeder einzelne Möglichkeiten zur Verbesserung und Umsetzung hat. Die Ausstellung innen bot viel Raum zum Ausprobieren und Anregungen zur konkreten Umsetzung. Die
Kinder konnten in einer Umweltrallye ihr Wissen erweitern und das Gelernte dokumentieren. So galt es Wertstoffe zu finden und sie neuen Produkten (Upcycling) zuzuordnen. Es galt regionale
Lebensmittel in einen Warenkorb zu geben und vieles mehr. Es wurden spannende Rätsel gelöst und alle hatten Spaß bei den Aufgaben. Am Ende bekam jedes Kind eine Urkunde als Nachweis. Danach
machten wir unsere Essenspause im großen Außengelände und die Kinder hatten Gelegenheit zum freien Spiel und Entdecken.
Als wir uns gemeinsam auf den Heimweg machten, wurde einhellig darüber geklagt, dass wir zu früh gehen mussten und sie lieber noch etwas dortgeblieben wären. Kann es ein schöneres Fazit geben? In
diesem Sinne, wir freuen uns auf den nächsten Ferienspaßtag! Allen Helferinnen und Helfern ein herzliches Dankeschön!
Einen wichtigen Schwerpunkt der Fraktionssitzung nahm der fraktionsinterne Wechsel bei den Freien Wählern ein. Nach 19 Jahren scheidet Adolf Geider aus dem Gemeinderat aus, Nachfolger wird Jürgen
Edinger. Was auch im Gemeinderat so beschlossen werden muss, wurde im Rahmen der Sitzung durch den Fraktionsvorsitzenden Siegfried Köck thematisiert.
„Ganz herzlichen Dank für deinen jahrelangen intensiven Einsatz, lieber Adolf“, so Siegfried Köck. Hervorgehoben wurde sein Interesse und großes Wissen im Umweltbereich, das weitgehend aus eigener
Anschauung herrührt. „Du warst ja quasi rund um die Uhr unterwegs für uns im Ort und hattest deine Ohren überall.“ Adolf Geider habe durch seine Meinungsstärke immer gut zu den Freien Wähler gepasst,
habe seine Meinung nie zurückgehalten, war aber stets auch offen für andere Sichtweisen. „Wir haben in all den Jahren ja sehr viel diskutiert und du warst ja auch immer viel im Kontakt mit dem
Menschen in der Gemeinde.“
Seit 2004 habe er die Bürgerschaft im Gemeinderat in der Fraktion der Freien Wähler vertreten, sein Interesse für die Kommunalpolitik reiche aber viel länger zurück. Schon zuvor sei er es häufig
gewesen, der mit teils deutlichen Worten von ihm wahrgenommene Missstände unter dem Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anfragen“ im Gemeinderat vorbrachte – stets verstand er sich dabei auch als
Sprachrohr seiner Mitmenschen.
Gemeinderatsmitglied Tobias Rehorst betonte den sehr zeitintensiven Einsatz von Adolf Geider im Ausschuss für Umwelt und Technik, bei dem auch sein beruflicher Sachverstand als Schreiner und
Glaser sowie ehemaliger Bahnmitarbeiter zum Tragen kam. Hervorgehoben wurde darüber hinaus sein Engagement außerhalb der Gemeindepolitik, so etwa im Vorstand der Teilnehmergemeinschaft der
Flurbereinigung oder die jahrelange Vorstandstätigkeit im Schützenverein Rot – weitere Gründe, die zur Verleihung der Bürgermedaille in Silber durch den Gemeinderat geführt hatten. Aus den Reihen der
Freien Wähler erhielt Adolf Geider einen Geschenkkorb für seinen jahrelangen unermüdlichen Einsatz.
Adolf Geider machte selbst deutlich, dass er ja nicht aus der Welt sei. Gesundheitliche Probleme mit den Augen würden das intensive Aktenstudium der Gemeinderatsunterlagen beschwerlicher machen,
als Ansprechpartner stünde er dem Verein der Freien Wähler, aber insbesondere auch der Bürgerschaft weiter zur Verfügung.
Ein herzliches „Willkommen“ ging an Jürgen Edinger, der auf Adolf Geider nachfolgt. Für die freien Wähler St. Leon-Rot ein treuer Begleiter und ehemaliges Gemeinderatsmitglied, der nun erneut in
die Gemeindevertretung einzieht. Durch seine berufliche Tätigkeit als Abteilungsleiter Technisches Gymnasium an der Hubert-Sternberg-Schule bringt Jürgen Edinger ebenfalls viel Expertise mit. Wir
freuen uns auf die Zusammenarbeit!
In dieser Rubrik berichten wir über unsere aktuelle Vereinsarbeit. In chronologischer Auflistung finden sich Beiträge über Ausflüge, Vorträge, Jahreshauptversammlungen und wichtige Redebeiträge im
Gemeinderat wie die Haushaltsreden. Die aktuellen Berichte zu unseren Fraktionssitzungen finden sie dagegen hier:
Eigentlich hatte Michael Sylvester, einer der Referenten unseres Vortrags über das Hilfsprojekt „pickup4Ukraine“, seinen Vorruhestand für lange Reisen nach Russland verplant. Der in unserer Region
tätige gebürtige Amerikaner interessiert sich nahezu sein Leben lang für die russische Sprache und Kultur, hatte sich der russischen Sprache bereits zu Studienzeiten gewidmet. Der Ukrainekrieg
zerstörte diese Planung und machte ihn ,der sich selbst als „russophil“ bezeichnet, wütend: „Was mein geliebtes Russland da in der Ukraine anstellt, war für mich unbegreiflich und ein Tabubruch.“ Die
Gewissheit, nicht einfach nur zusehen zu können bei dem, was in der Ukraine passiert, erfasste auch unsere zweite Referentin, Annette Ehrnsperger. Sie hatte letztes Jahr mit ihrer Familie bereits
drei geflüchtete Jugendliche aus der Ukraine vorübergehend bei sich aufgenommen, dennoch wollte sie mehr tun. „Ich war schockiert,“ berichtete sie, nach ihrer Motivation gefragt, „Ich habe mich immer
gefragt, was passiert da, was passiert da? Und was können wir tun um wirklich zu helfen?“
Einig sei man sich in der Betrachtung gewesen, dass es sich bei dem Angriff auf die Ukraine nicht nur um einen lokalen Konflikt handle, sondern auch um einen „Angriff auf unsere Werte“, der auf
die Geltung der universellen Menschenrechte und das Recht eines Staates auf territoriale Integrität abziele. Insgesamt zu viert gründeten die beiden Referenten daher „als ganz normale Menschen“ eine
private Initiative, um die ukrainische Seite des Konflikts im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu stärken. Über Arbeitskollegen aber auch über Freunde und Bekannte entstanden Kontakte, insbesondere auch zu
einer Gruppe aus Rechtsanwälten vor Ort, die von der Juristerei nebenbei in die „Verteidigungslogistik“ gewechselt sind. „Das ist nicht unüblich, so viele Menschen kämpfen – und sterben – in dem
Konflikt, die vorher ein ganz anderes, normales Leben gehabt haben“, so Annette Ehrnsperger.
Danach gefragt, was denn am dringendsten benötigt werde, wurden aus der Ukraine schnell Transportfahrzeuge und medizinisches Hilfsmaterial genannt. Über Plattformen wie ebay-Kleinanzeigen wurden
seit Kriegsbeginn insgesamt fünf Fahrzeuge besorgt und in vier Fahrten der Initiatoren direkt und persönlich in die Ukraine gebracht, jeweils vollbeladen etwa mit Material für Krankenhäuser in
IKEA-Kisten. Während die ersten beiden Fahrten Lwiw und Umgebung zum Ziel hatten, führte die dritte nach Kiew, die vierte sogar bis Dnipro im Süden der Ukraine. Fahrten, von denen die beiden
Referenten jeweils mit zahllosen Eindrücken zurückgekehrt sind.
Mit am beeindruckendsten sei gewesen, dass immer wieder auch Normalität im Chaos zu spüren gewesen sei. Wichtig war den Referenten gerade auch zu betonen, was trotz der Zerstörung im Land noch
verhältnismäßig gut funktioniert: Die Bahn habe kaum Verspätung und habe die Fahrzeugtransporteure jeweils wieder wohlbehalten aus dem Land herausbefördert. Der Postdienst „Nova Poshta“ wurde gar als
„sagenhafte Einrichtung“ betitelt, die Hilfsgüter in Empfang genommen und binnen weniger Tage in Krankenhäuser an der Front weitertransportiert habe. Die Städte im Westen der Ukraine, die bislang mit
Ausnahme vereinzelter Luftangriffe weitgehend von Kampfhandlungen unverschont geblieben sind, versuchen durch den Weiterbetrieb etwa ihrer Kultureinrichtungen, Stabilität zu vermitteln. „Das Leben
muss weiter gehen und es geht auch weiter.“ Fotos vom Opernhaus in Lwiw (ehemals Lemberg) oder Momentaufnahmen der dortigen Kaffeehauskultur standen im Kontrast zu Fotos von zerstörten Gebäuden etwa
in den Vororten der Hauptstadt Kiew.
Einer der Transporte endete in Kiew, wo die beiden Referenten diese Zerstörungen in den Vororten unmittelbar zu Gesicht bekamen. „Ich kam mir erst total blöd vor, wie eine Katastrophentouristin“,
so Annette Ehrnsperger. Der befreundete Journalist habe aber Wert darauf gelegt, sein völlig zerbombtes Haus und die Zerstörungen in Irpin und Butscha zu zeigen: „Er sagte: Ich möchte, dass Sie es
ansehen, ihre Erfahrungen mitnehmen und den Menschen in Ihrem Land schildern, wie es hier aussieht.“
Obwohl der Krieg nach wie vor anhält, versuche man, die Schäden schnell zu beheben. Vor Ort aufgenommene Fotos zeigten die aus der internationalen Presse bekannte Hauptstraße des Haupstadtvororts
Butscha, die inzwischen von Trümmern bereinigt, neu asphaltiert und sogar mit neuen Alleebäumen bepflanzt worden ist, im direkten Vergleich mit den Aufnahmen der Zerstörung kaum wiederzuerkennen.
Zahlreiche ausgebrannte Fahrzeuge türmen sich am Rande der Stadt zu einem Berg, den Kunstschaffende mit Sonnenblumen bemalt haben.
Nachhaltig in Erinnerung geblieben ist den beiden Referenten bei ihren Besuchen die aktive Zivilgesellschaft. „Wir hatten wirklich sehr viele Kontakte und es sind funktionierendeNetzwerke
entstanden,“ so Michael Sylvester, „sicher ist in dem Land noch nicht alles perfekt, aber es ist ganz eindeutig zu erkennen, dass man sich hin zu einer funktionierenden Demokratie und weg vom
sowjetischen Modell bewegen möchte. Das ist ein Prozess, aber sicher noch ein langer Weg.“ Der Angriff von außen habe die ukrainische Gesellschaft stark zusammengeschweißt. Die Schwierigkeiten des
Alltags im Kriegszustand würden gemeinsam bewältigt und mit teils beißendem, schwarzen Humor verarbeitet.
Auch von den eigenen Empfindungen im Angesicht des Krieges und der davon ausgehenden Gefahren berichteten die beiden Referenten. „Die Wahrscheinlichkeit, weit abseits der Front in Gefahr zu
geraten ist trotz russischer Luftangriffe statistisch betrachtet sehr gering“, so Annette Ehrnsperger pragmatisch, „und uns wurde – zumindest im Februar gesagt: Wenn dann doch in einer Nacht
Raketenangriffe geflogen wurden, dann ist die nächste Nacht normalerweise Ruhe.“ Dennoch habe man zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um sich selbst, aber auch die Empfänger der Hilfsgüter
zu schützen. Frustration habe sich breit gemacht, als man von der nahezu vollständigen Zerstörung eines der mit Hilfsgütern versorgten Krankenhäuser gehört habe, gebe es jedoch auch immer
wieder Hoffnungszeichen, die Mut machten.
Man sei nach wie vor aktiv und in Kontakt mit den Menschen vor Ort. „Es sind zahlreiche Freundschaften mit anfangs völlig fremden Menschen entstanden“, so Annette Ehrnsperger, „viele Menschen, die
wir trafen, sind gerührt davon, dass wir den ganzen Weg auf uns genommen haben, um zu helfen. Das ist uns auch ein Anliegen: Es ist so wichtig, dass wir selbst kommen – wir haben euch nicht
vergessen.“ Neben der großen Unterstützung, die man durch Familie, Freundeskreis, Kolleginnen und Kollegen erfahren habe, freue man sich über weitere Unterstützung.
Informationen, wie man unterstützen kann, gibt es auf der Webseite der Referenten: www.pickup4ukraine.org.
Nach einer langen, lebhaften und intensiven Diskussion bedankte sich der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Siegfried Köck bei den Referenten für ihre Bereitschaft und den sehr anschaulichen,
wenn auch bedrückenden Vortrag. Erfreulicherweise kamen auch einige Spenden für die Initiative zusammen.
Bereits zum zweiten Mal fand am 25.06. der von den Freien Wählern St. Leon-Rot e.V. organisierte „Tag der offenen Gärten“ in St. Leon-Rot statt. Auf einem Aufruf in den Gemeindenachrichten und im
Internet hin konnten sich interessierte Gartenbegeisterte melden, die ihren Garten, am festgelegten Datum, für alle Besucherinnen und Besucher öffnen möchten. Insgesamt 8 Stationen kamen auf diese
Weise zusammen und wurden sehr rege frequentiert.
„Gleich um 14 Uhr ging es bei mir los“, so Vorstandsmitglied und Gastgeberin Anneliese Runde, „über den Nachmittag hinweg waren es doch zahlreiche Gäste und tolle Gespräche, die sich entwickelt
haben – trotz der hohen Temperaturen.“ Was die Gärten selbst betrifft, so konnte eine ganze Bandbreite an verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten in Augenschein genommen werden, was auch Sinn und
Zweck der Aktion ist.
„Da waren sehr naturnah gestaltete bzw. sogar nahezu vollständig naturbelassene Gärten mit vielen Blühpflanzen, ein Hofgarten mit vielen bepflanzten Kübeln, Gärten mit vielen Nutzpflanzen bis hin
zu Kinderspielbereichen“, berichtete Vorstandsmitglied Theo Vetter, der die Stationen als Fotograf besuchte und ein Dankeschön an die Teilnehmenden verteilte.
Neu war die Kombination aus darstellender Kunst und Gartengestaltung: So stellte Erika Ebel im Garten von Familie Arnhold ihre Kunstwerke aus, genauso waren aber auch in einem anderen Garten im
Lerchenweg mehrere Gemälde zu entdecken.
Mit von der Partie war zudem der Spargel-, Obst- und Gartenbauverein, der seinen Schaugarten an der Spargelhalle in der Kirrlacher Straße öffnete. „Das Echo war sehr positiv und der Besuch trotz
der Hitze wirklich gut“, so der Vorsitzende Franz Stramm, „ein großes Interesse bestand vor allem an einer Fläche, die wir mit Rasenersatzpflanzen bepflanzt hatten.“ Auch die Bienenkunde kam hier
nicht zu kurz, ein Imker ergänzte den Besuch durch einen spannenden Vortrag über die Bienenköniginnen und die Besonderheiten ihres Volkes.
Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn die Gärten wieder öffnen und uns einladen, unsere Nachbarn zu besuchen. Ganz im Sinne einer lebendigen und zusammenwachsenden Gemeinde. Ein Tag zum
Kennenlernen, für neue Ideen, Austausch und guten Gespräche, ein Tag der Nachbarschaft – unser Tag der offenen Gärten.
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein herzliches Dankeschön!
Herzliche Glückwünsche an Anneliese Runde und Theo Vetter!
Gleich zwei besondere Geburtstage durften dieser Tage in der Fraktion der Freien Wähler St. Leon-Rot gefeiert werden: Unsere beiden Ratsmitglieder Anneliese Runde und Theo Vetter begingen runde
bzw. halbrunde Geburtstage:
Verein und Fraktion gratulieren Anneliese Runde herzlich zu ihrem 75. Geburtstag! Seit inzwischen schon Jahrzehnten vertritt sie die Bürgerschaft im Gemeinderat und war daneben schon in den
verschiedensten Funktionen in unserem Verein aktiv, darunter lange Jahre als erste Vorsitzende und nach wie vor als zweite Vorsitzende. Auch als stellvertretende Bürgermeisterin vertritt sie die
Gemeinde mittlerweile schon viele Jahre. Ein großes Dankeschön für deinen unermüdlichen Einsatz, liebe Anneliese!
Theo Vetter durfte Ende Mai seinen 60. Geburtstag feiern - herzlichen Glückwunsch! Theo vertritt die Freien Wähler seit nunmehr 14 Jahren im Gemeinderat und war dabei auch schon in verschiedensten
Ausschüssen aktiv. Besonders durch seinen beruflichen Hintergrund und seinen technischen Sachverstand bereichert er die Fraktionsarbeit. Daneben ist er genauso auch in der die Arbeit im Gemeinderat
tragenden Vereinsarbeit aktiv, insbesondere im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit - auch hierfür herzlichen Dank!
Neben lieben Worten gab es Präsente vom Verein und den Fraktionskollegen, die (unter anderem) durch den Vereinsvorsitzenden Jürgen Deschner überreicht wurden. Wir wünschen euch Gesundheit und
Zufriedenheit - daneben natürlich aber Motivation und Tatkraft für die Gemeindepolitik!
Für die Gemeinderatsfraktion: Siegfried Köck (Fraktionsvorsitzender)
Für den Verein Freie Wähler St. Leon-Rot e.V.: Jürgen Deschner (Vereinsvorsitzender)
Unter diesem Motto konnte nach langer Corona-Pause endlich wieder ein Ferienspaß-Aktionstag
initiiert werden. Mit 17 Kindern und 4 Betreuerinnen ging es zum Gelände des Bogenschützenvereins St. Leon-Rot, wo wir bereits von den Jägern des Hegerings Wiesloch, den Hunden und viel
Anschauungsmaterial erwartet wurden.
Nach der fröhlichen Begrüßung durch die Jagdhornbläser und des
Obmanns Jugendarbeit Junge Jäger Frank Seul, wurde die Veranstaltung mit dem Falkner Wolfgang Winkler und seinem Adler Sandor begonnen. Sehr detailliert berichtetet er über die Jagd mit Greifvögeln
und den verschiedenen Greif- und Raubvögeln in der Natur. Immer unter Beobachtung seines Adlers, der wachsam auf seinem Arm verharrte.
Nach einer kurzen Trinkpause ging es weiter mit Stefan Werner von der
Rehkitzrettung Rhein-Neckar e.V.. Berichtet wurde über die morgendlichen Einsätze der Jäger und Freiwilligen, welche die Felder unmittelbar vor dem Mähvorgang nach Wildtieren absuchen. Unterstützt
durch eine Drohne und deren Wärmebildkamera können so bestandsschonend und schnell die Wildtiere und insbesondere Rehkitze aufgespürt werden. In diesem Jahr wurden bereits 240 Rehkitze durch den
Einsatz vor den Landmaschinen gerettet.
Zum Testen wollten wir den Hund im Feld verstecken und über die
Wärmebildkamera aufspüren, leider scheiterte es an den heißen Temperaturen. Als Wärmebild war er nicht zu sehen, doch auf der realen Ansicht haben ihn die Kinder direkt erkennen können.
Danach ging es in den Wald, stets auf den Spuren der Tiere, welche als Präparate im Wald
versteckt waren und zu denen viel anschaulich erklärt werden konnte. Im Anschluss gab es ein kleines Vesper und Trinkpause, bis es zur Hundevorführung kam. Es wurde die verschiedenen Eckpfeiler
einer jagdlichen Hundeausbildung erklärt und vorgeführt. Geduldig hat sich der brave Rüde Berry auch von jedem streicheln lassen.
Zum Abschluss wurde eine kleine Jagdprüfung von jedem Teilnehmer
abgelegt und nach Verabschiedung durch die Jagdhornbläser ging es glücklich und zufrieden zurück zum Parkplatz und den Eltern.
Wir bedanken uns sehr herzlich für den
Einsatz und die tolle Unterstützung der Jäger, der Jagdhornbläser, der Rehkitzrettung Rhein-Neckar e.V. und den Bogenschützen St. Leon-Rot für die Nutzung ihres Geländes! Wir hoffen im nächsten Jahr
wieder so tolle Kinder und so interessante Aktionen zu begleiten!
Eine gelungene Premiere feierte der Tag der offenen Gärten in St. Leon-Rot. Organisiert von den Freien Wählern St. Leon-Rot e.V. konnten sich nach einem Aufruf in den Gemeindenachrichten und im
Internet interessierte Gartenbegeisterte melden, die ihren Garten am festgelegten Datum, dem 29.05.2022, für alle Besucherinnen und Besucher öffnen möchten. Insgesamt 8 Stationen kamen auf diese
Weise zusammen und wurden sehr rege frequentiert. „Das Wetter hat uns da auch in die Karten gespielt“, so Vorstandsmitglied und Gastgeberin Anneliese Runde, „über den Nachmittag hinweg waren es doch
zahlreiche Gäste und tolle Gespräche, die sich entwickelt haben.“ Was die Gärten selbst betrifft, so konnte eine ganze Bandbreite an verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten in Augenschein genommen
werden. „Da waren sehr naturnah gestaltete Gärten mit vielen Blühpflanzen, Hofgärten mit vielen bepflanzten Kübeln, Gärten mit vielen Nutzpflanzen bis hin zu Kinderspielbereichen,“ berichtete
Vorstandsmitglied Theo Vetter, der die Stationen als Fotograf besuchte und ein Dankeschön an die Teilnehmenden verteilte, „auf jeden Fall hat man überall viel Herzblut und Leidenschaft gesehen.“ Mit
von der Partie war auch der Spargel-, Obst- und Gartenbauverein, der seinen Schaugarten an der Spargelhalle in der Kirrlacher Straße öffnete. „Das Echo war sehr positiv“, so der Vorsitzende Franz
Stramm, „das sollte man im nächsten Jahr wiederholen.“ So auch das Fazit der Veranstalter: „Es waren auch einige Gäste zu Besuch, die schon angedeutet haben, vielleicht beim nächsten Mal
mitzumachen“, so Tobias Rehorst von den Freien Wählern, „dazu laden wir schon jetzt ganz herzlich ein.“
Eine lange und schwierige Durststrecke neigt sich dem Ende zu! Persönliche Begegnungen sind wieder möglich und in unseren Augen auch ungeheuer wichtig für uns alle als
Gesellschaft.
Wir laden die Bürgerschaft deshalb herzlich ein, ihre Gärten für ein paar Stunden zu öffnen und Begegnungen zu ermöglichen. So lassen sich zugleich noch liebevoll
gestaltete Gärten und verborgene grüne Oasen in der Gemeinde erkunden, von denen es mit Sicherheit einige gibt! Unser Tag der offenen Gärten soll am 29.05.2022 von 14 - 18 Uhr stattfinden.
Erfreulicherweise haben sich ein paar Gartenliebhaber bereit erklärt, Ihren Garten am Sonntag, den 29.05 2022 zwischen 14 und 18 Uhr für die Bevölkerung zu öffnen.
Wir hoffen, dass auf diese Weise zahlreiche spannende Begegnungen zustande kommen und bedanken uns bereits im Voraus recht herzlich für diese tolle Bereitschaft!
Mit dabei sind:
Leostraße 38 (Fam. Zaiss)
Neue-Heimat-Straße 10 (Familie Kunze)
Häuserstraße 76 (Fau Weis)
Grimmstraße 20 (Fam. Runde)
Tulpenring 7 (Fam. Köck)
Gartenstraße 4 (Fam. Weis)
Josefstraße 9 (Fam. Tropf/Rehorst)
Außerdem freuen wir uns sehr über die Teilnahme des Obst- und Gartenbauvereins, der seine Schaupflanzungen um die Spargelhallle in der Kirrrlacher Straße 33
öfffnet.
Auch dort wird es allerlei zu entdecken geben. Bitte beachten Sie, dass der Verein in diesem Zusammenhang keinen Ausschank anbietet.
Kommen Sie vorbei und schnuppern Gartenluft!
„Mittendurch und außenrum“ – unter diesem Motto tourten die Freien Wähler quer durch das Gemeindegebiet. Dabei gab es auf der von
Theo Vetter geplanten Fahrradstrecke verschiedene Themen, die man vor Ort in Augenschein nehmen konnte. Bei strahlendem Sonnenschein machte sich der Tross auf den Weg vom Rathaus zum St. Leoner See.
Dort wurde das neu gebaute Sanitärgebäude Nr. 7 genauer unter die Lupe genommen, spontan kam es auch zu Gesprächen mit Nutzern, die zwar den Standard und die Ausführung lobten, dabei aber
kritisierten, dass die Zahl der Toiletten sich mit dem Neubau deutlich reduziert habe, was zu Engpässen führe. Diese wichtigen Informationen nahmen die mitradelnden Gemeinderatsmitglieder Anneliese
Runde, Siegfried Köck, Theo Vetter und Tobias Rehorst gerne mit auf den Weg. Nächste Station war der Brunnen 6 im Lußhardtwald, der im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurde und die
Wasserversorgung der Gemeinde sowie mehrerer umliegender und im Wassergewinnungszweckverband Hardtwald organisierter Gemeinden sicherstellt. Wassermeister Jürgen Dieckmann hatte sich die Zeit
genommen, die Anlage und deren Entstehung zu erklären, dabei steuerte er zusätzlich allerlei Wissenswertes rund um die Wasserversorgung bei – ein herzliches Dankeschön dafür! Thematisiert wurden
weiterhin die Konfliktlagen der Brunnen mit anderen Infrastrukturvorhaben wie einer Stromleitungstrasse oder möglichen Windkraftanlagen in unmittelbarer Nähe.
Der nächste Zwischenhalt lag am Kronauer See, wo die Erweiterung des Sees durch die Heidelberger Sand und Kies GmbH
aktuell bereits in vollem Gange ist. Um weitere Kiesvorkommen abbauen zu können, soll der See in Richtung St. Leon-Rot erweitert werden, im Gegenzug aber an anderer Stelle wieder verfüllt werden. Im
Genehmigungsverfahren war die Gemeinde beteiligt worden.
Im Industriegebiet angekommen erläuterte der Fraktionsvorsitzende Siegfried Köck mögliche Standorte für ein geplantes
Umspannwerk der EnBW. Da es sich um ein Vorhaben eines Privatunternehmens handle, habe man nur begrenzten Einfluss auf die Standortwahl, habe aber in Vorgesprächen klar gemacht, welche Präferenzen
von Seiten der Gemeinde bestehen. Für die Fraktion gelte es dabei, Naherholungsgebiete zu schützen und eine weitere Flächenversiegelung zu vermeiden.
Der letzte Streckenabschnitt führte schließlich vom Bahnhof Rot-Malsch bis zur Eisenbahnbrücke in Verlängerung des
Rauenberger Wegs. Hier setzt sich die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler gemeinsam mit anderen Gemeinderatsmitgliedern – leider bisher vergeblich - für einen Ersatz der abgerissenen
Fußgängerbrücke über den dort befindlichen Bach ein. Hingewiesen wurde auf eine aktuelle Unterschriftenaktion, die deutlich gemacht habe, dass nicht nur vereinzelt, sondern gehäuft der Wunsch nach
einer Überquerung, die ein simpler Steg sein könne, geäußert werde.
Der Ausklang der Radtour fand schließlich beim Bellissimo statt, wo bei leckerem Essen und erfrischenden Getränken noch
munter geplauscht werden konnte. Vielen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie an Theo Vetter für die gute Koordination.
Am 02.02.2022 traf sich die Fraktion der Freien Wähler St. Leon-Rot mit Bürgermeister Dr. Alexander Eger, um die
Zusammenarbeit in seiner zurückliegenden Amtsperiode kritisch-konstruktiv zu reflektieren und die künftige Zusammenarbeit auszuloten. Der sehr offene Austausch war durchweg geprägt von einer
Wertschätzung und Respekt füreinander, „Wir arbeiten ja jetzt auch schon eine ganze Weile zusammen“, so der Fraktionsvorsitzende Siegfried Köck.
Die großen Infrastrukturthemen, die auf die Gemeinde von außen zukommen, wie der mögliche Neubau einer Bahnstrecke, einer Hochspannungsleitung oder
Windrädern kamen ebenso zur Sprache wie die Gemeindeentwicklung allgemein, der Lärmschutz an den Autobahnen, die demographische Entwicklung, die Anpassung an den Klimawandel und die
Personalentwicklung –führung im Rathaus. Dabei wurden gelegentlich durchaus andere Sichtweisen offenbar, stellenweise wurden auch Entwicklungen hinterfragt, stets aber mit dem Blick in die Zukunft
und auf mögliche Verbesserungen.
Diese Fülle an angeschnittenen Themen zu bewältigen, thematisch zu ordnen und die Diskussion wieder „einzufangen“ gelang unserem Fraktionsvorsitzenden
Siegfried Köck immer wieder aufs Neue, dennoch war damit natürlich ein abendfüllendes Programm geboten.
Wir bedanken uns bei Herrn Eger für den produktiven Meinungsaustausch und wünschen ihm alles Gute für die kommende Bürgermeisterwahl.
Adolf Geider ist Kommunalpolitiker mit Leidenschaft. Wenn ihn etwas interessiert oder wenn er sich für eine Sache stark machen will, dann stets mit aller Kraft und ohne
dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Seit 2004 vertritt er die Bürgerschaft im Gemeinderat in der Fraktion der Freien Wähler, sein Interesse für die Kommunalpolitik reicht aber viel länger zurück.
Aus beruflichen Gründen zog er eine Kandidatur erst 2004 in Betracht, wobei ihm auf Anhieb der Einzug gelang, bestätigt mit sehr guten Wahlergebnissen in den Folgewahlen. Schon zuvor war es häufig
Geider, der mit teils deutlichen Worten von ihm wahrgenommene Missstände unter dem Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anfragen“ im Gemeinderat vorbrachte – stets verstand er sich dabei auch als
Sprachrohr seiner Mitmenschen.
Ganz wählerfreundlich hat der Jubilar dafür fast schon sein eigenes „Bürgerbüro“ im Bürgerpavillon auf dem Golfplatz eingerichtet, wo man ihn sehr häufig in lebhaften
Unterhaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern antrifft – Kommunalpolitik ist schließlich ein Vollzeitjob, jedenfalls für Adolf Geider.
Der rüstige Rentner ist häufig auch auf den Baustellen in der Gemeinde anzutreffen, manchmal mal mehr, mal weniger zur Freude der Bauherren. Denn natürlich muss es auch
dort immer mit rechten Dingen zu gehen, wobei er auch gerne hilfreiche Ratschläge erteilt, schließlich hat sich der gelernte Glaser und Schreiner und langjährige Bahnmitarbeiter auch einiges an
technischem Sachverstand aufgebaut.
In den Gremiendiskussionen ist es häufig Adolf Geider, der mit seinem bestens funktionierenden Gedächtnis alte Sachverhalte wieder ins Gedächtnis ruft, mitunter sogar
Dinge aus „Bürgermeister Martins Zeiten“, die inzwischen längst Vergangenheit sind. Sein Wissen um die aktuellen örtlichen Verhältnisse aus seinen Begehungen vor Ort, genauso aber auch sein Wissen um
Flora und Fauna rund um St. Leon-Rot sowie deren Entwicklung und Bewirtschaftung in den letzten Jahren und Jahrzehnten ist häufig ein Gewinn für die Diskussion im Rat. Von seiner eigenen auf dieser
Erfahrung basierenden Meinung lässt er sich dabei ungern abbringen, für eine feurige Diskussion mit dem Bürgermeister oder anderen Ratsmitgliedern ist sich Geider nie zu schade.
„Adolf ist auf jeden Fall ein Unikum,“ so unser Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Siegfried Köck, „zu uns passt sein Eigensinn, aber auch sein Sinn für die
Gemeinschaft und für Gerechtigkeit sehr gut und wir sind froh über sein großes Wissen. Bewundernswert ist außerdem, dass er immer noch voller Energie steckt.“
Bürgermeister Dr. Alexander Eger lobt anlässlich seines Geburtstags darüber hinaus den Einsatz des Jubilars für die Flurneuordnung, wo er sich im Vorstand der
Teilnehmergemeinschaft eingebracht hat und damit maßgeblich für deren Ablauf und inhaltliche Gestaltung verantwortlich war. Aus der Vergangenheit blieb ihm das besondere Engagement für das Wegenetz
im Golfplatzgelände und dessen öffentliche Zugänglichkeit in Erinnerung. Adolf Geider sei ein „ständiger Ansprechpartner für alle Belange im Ort“, sowie ein „Fürsprecher für Artenvielfalt und
Umweltschutz.“ Am Herzen gelegen habe ihm etwa auch der Aufbau und die Weiterentwicklung des inklusiven „Oswald-Nussbaum-Kinderhaus“. Stellvertretend für Rat und Gemeindeverwaltung gratulierte er
Adolf Geider zum „Runden“.
Ehrenamtliches Engagement ist ihm sehr wichtig. Neben der kommunalpolitischen Arbeit war er Gründungsmitglied beim Sportschützenverein im Jahr 1964 und ist seit der
Vereinsgründung auch als einer der Hausverwalter in der Vorstandschaft des Vereins vertreten. Weiterhin gehörte er bis 2017 zur vereinseigenen Kanonenabordnung und war beim Einsatz der Kanone, so
auch beim jährlichen Kerwestartschuss dabei. „Bei all unseren Neu- oder Umbaumaßnahmen, die zum Großteil in Eigenleistung von den Mitgliedern erbaut wurden, war Adolf dabei“, berichtet die
Vorsitzende Ulrike Kazmierz, „er kümmert sich vor allem um die Pflege und Instandhaltung unserer Außenanlage. Wir bedanken uns für die besonderen Verdienste und das Engagement und wünschen Adolf
alles Gute und vor allem Gesundheit und dass er uns noch lange erhalten bleibt!“ Aufgrund seines Engagements und der Verdienste im Verein wurde er bereits 2006 zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt
zahlreiche weitere Ehrungen von Vereins- oder Verbandsseite bis hin zum Protektorenabzeichen in Silber vom Deutschen Schützenverband 2019.
Dass er „nebenbei“ noch Zeit für seine Arbeit in Haus und Hof sowie in den von ihm bewirtschafteten Weinbergen hat, ist kaum zu glauben. Aber trotz seines respektablen
Alters erfreut sich der junggebliebene 80-jährige bester Gesundheit und Fitness.
Den persönlichen Ausgleich und Ruhepol zum umtriebigen Jubilar stellt seine Frau Maria inzwischen seit nunmehr 50 Jahren dar, mit der er im Dezember die goldene
Hochzeit feiern darf. Aus der Großfamilie Geider gratulieren neben den zwei Töchtern und Adolf Geiders Sohn inzwischen sechs Enkelkinder ihrem Opa – die Freien Wähler schließen sich da gerne an! Zum
Geburtstag überbrachten die Fraktionsmitglieder im Gemeinderat und der Vereinsvorsitzende Adolf ein Geschenk: Neben einem Geschenkgutschein erhielt er eine qualitativ hochwertige Schaufel. "Mit der
kannste du problemlos noch mal 40 Jahre arbeiten!" kommentierte der Fraktionsvorsitzende Siegfried Köck das Präsent mit den besten Glück- und Segenswünschen-
Stadtradeln 2021
Die Gemeinde St. Leon-ROt beteiligt sich auch in diesem Jahr wieder beim "Stadtradeln". Ziel der Aktion ist, mit Hilfe eines Wettbewerbs die Attraktivität von Radfahren
zu steigern. Teilnehmer registrieren die von ihnen im Aktionszeitraum gefahrenen Kilometer, am Ende werde Einzel- aber auch Gruppensieger ermittelt und prämiert, auch die "Gesamtleistung" einer
Gemeinde wird in Vergleich zu anderen gesetzt, was ein Ansporn sein kann.
Mehr zur Aktion hier: https://www.stadtradeln.de/home
Mehr zur Aktion in SLR: https://www.stadtradeln.de/st-leon-rot
Der Aktionszeitraum ist vom 12.6. - 2.7.2021. Wir nehmen als Team "Freie Wähler St. Leon-Rot" teil und würden uns freuen, wenn weitere Interessierte unser Team
unterstützen.
Achtung Verwechslungsgefahr!
Zum ersten Mal tritt nach den Europaparlamentswahlen im Jahr 2019 dieses Mal auch bei den Landtagswahlen
eine „Freie Wähler“-Partei an. Die Freien Wähler St. Leon-Rot e.V. sind ein eingetragener, selbständiger Verein, der keinen Bestandteil dieser Partei darstellt.
Wir verstehen uns als unabhängige Wählervereinigung, die nur auf lokaler Ebene aktiv ist und sich für die
Interessen der Menschen vor Ort einsetzt. Wir arbeiten im Kreisverband der Freien Wähler Rhein-Neckar mit, aus dem seit 1956 bestehenden Landesverband der Freien Wähler Baden-Württemberg, einem
Zusammenschluss unabhängiger Wählervereinigungen (ebenfalls keine Partei) sind wir dagegen schon vor einigen Jahren ausgestreten, unter anderem deshalb, weil dieser Landesverband sich
zwischenzeitlich aus unserer Sicht deutlich in die überregionale Landespolitik eingemischt hatte (Stellungnahmen im Rahmen der Abstimmung über das Großvorhaben Stuttgart 21). Leider ist der Name
„Freie Wähler“ nicht geschützt, sodass die 2010 neu gegründete Partei sich genauso bezeichnen darf wie viele lokale Freie Wähler-Initiativen.
Sie können sich selbst ein Bild vom Wahlprogramm der Partei machen, das im Internet zu finden ist und
entscheiden, ob Sie darin eine wählbare Alternative sehen. Mit unserer Arbeit in St. Leon-Rot hat die Initiative allerdings nichts zu tun.
Die Corona-Krise hält uns alle in Atem. Wir haben versucht, das aktuell bestehende Angebot der Gastronomie übersichtlich darzustellen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und
Aktualität, wir nehmen gerne Hinweise entgegen und versuchen dann zu aktualisieren.
Alte Rose St. Leon, Häuserstraße 22
noch nicht aktualisiert (Stand Frühjahr 2020)
Bestellmöglichkeit für Essen von 15 bis 20 Uhr.
Telefon: 06227 52183
Asia Bistro St. Leon, Marktstraße 80
noch nicht aktualisiert (Stand Frühjahr 2020)
Ab 19.4.2020 wieder geöffnet - 06227 3999458
"Gerichte zum Mitnehmen, Essensbestellung empfehlen wir telefonisch durchzuführen und zur vereinbarten Zeit abzuholen.
Bitte warten Sie dann vor der Tür, wir bringen Ihnen Ihre Bestellung raus und bedienen Sie schnellstmöglich." (Quelle: FB)
Bellissimo (Kleintierzuchtverein Rot), Konradusstraße 3
Telefonnummer: 06227 3982703
Abholung der Gerichte möglich - Di-Sa 16.30-20.30 Uhr; So 11.30-13.30 und 16.30-20.30 Uhr
Lieferung nur auf Anfrage
Casa Nostra (TSV-Vereinsheim), Kirrgasse 22
geöffnet Mi-Sa, 16.00-21.30 Uhr; Sonntag 11.30-19 Uhr - Abholung vor Ort, Mindestbestellwert für Lieferung nach Hause: 20 € - 06227 8594469
Daddy's Grill, Roter Straße 26
11-21 Uhr zum abholen geöffnet ( Tel. 0157 33995891 zum vorbestellen) - Lieferzeiten sind 17-21 Uhr.
Montag-Samstag
Lieferung nach St. Leon-Rot, Reilingen, Malsch, Waghäusel, Neulussheim, Altlussheim, Hockenheim, Kirrlach, Bad Schönborn, Östringen, Wiesloch, Sandhausen, Nussloch, Walldorf und
deren zugehörigen Nebenorte. Weitere Orte auf Nachfrage.
Da Marisa (ehemals Rose Rot), Hauptstraße 180
noch nicht aktualisiert (Stand Frühjahr 2020)
Öffnungszeiten 17.00-21.30; Abholung - ab Bestellwert von 15 € Lieferung - 01629191090 oder 06227/3982213
Da Silvano, Marktstraße 72
noch nicht aktualisiert (Stand Frühjahr 2020)
Lieferung und Abholung, Mittwoch Ruhetag, sonst täglich geöffnet; 06227/59619
Eiscafé Negri St. Leon, Kronauer Str. 20
Winterpause
Eiscafé Negri Rot, Hauptstraße 80
Winterpause ab 2.11.2020
FC-Clubhaus, Sepp-Herberger-Straße 4
12-20 Uhr geöffnet, Dienstag-Samstag (Montag Ruhetag), telefonische Bestellung unter: 0176 20128908 oder 06227/55066
Fürmetz Partyservice, Leostraße 45 - Samstagsangebote (siehe Karte)V
Vorbestellung Montag bis Mittwoch unter 06227/53102, Abholung Samstag 11.00-14 Uhr
Gasthaus zum Engel, Bahnhofstraße 1
derzeit kein Ruhetag, Abholung der Speisen von 11-20 Uhr, Telefonnummer: 06227/59025
Gasthaus zum Löwen (St. Leon), Marktstraße 44
telefonische Bestellung unter 06227/859359
Ab Dienstag 3.11.2020 täglich von 11.30-14 Uhr und 17.00-21.00 Uhr Abholung nach Bestellung möglich.
Gasthaus zur Sonne, Erlengrund 4
Abholservice zu folgenden Öffnungszeiten - ab dem 02.11.:
Dienstag - Sonntag: 12:00 Uhr- 14:00 Uhr & 17:00 Uhr- 20:00 Uhr
Bestellung unter: 06227/8429324 oder 015126878686
Gesamte Speisekarte: https://www.gasthaus-zur-sonne-rot.de/downloads/Speisekarte.pdf
Novemberspezialangebot:
Hundeverein Rot
Im November geschlossen
Kleintierzuchtverein St. Leon
derzeit noch keine Information
Kiosk am Wasserski
Winterpause
Konoba, Ludwigstraße 4
Lieferung ab 40 € kostenfrei - sonst kleiner Aufpreis
06227/399 77 90
ab 2.11.2020:
Montag-Samstag, 17-20 Uhr
L'Italiano (Löwentheke Rot), Hauptstraße 102
Wir bieten Abholung oder Lieferung (innerhalb St. Leon-Rot, Malsch und Reilingen) zu den folgenden Öffnungszeiten.
Mo, Mi-Sa 17-23 / So 12-14:30 17-23/ Dienstag Ruhetag
Telefonnummer: 06227-3983443
Minigolf am St. Leoner See
Winterpause
Mr. Wok, Hauptstraße 205
noch nicht aktualisiert (Stand Frühjahr 2020)
Abholung - 06227/ 3849 388
Pizza Negri, Markstraße 97
Telefon: 06227/8404489
Wir liefern nach:
St. Leon · Rot (Mindestbestellwert 10,00)
Reilingen · Malsch · Bad Schönborn Mingolsheim (Mindestbestellwert 15,00)
Sefkan Döner, Markstraße 68
noch nicht aktualisiert (Stand Frühjahr 2020)
noch keine Information - 06227 859852
Serhat Döner und Pizzahaus, Hauptstraße 162
Öffnungszeiten: Mo-Sa 11.00-22.00 Uhr sowie Sonntag und Feiertage 12.00-22.00 Uhr
Abhol- und Lieferservice - 06227 53 97 16
Lieferservice 17-21.30 Uhr nach St. Leon-Rot und Malsch ab 15 € Bestellwert
Stern Döner, Hauptstraße 105
Abholung - Bestellung unter - 06227/6531014
VfB Clubhaus
Abholung - täglich 12.00-20 Uhr - 06227/51443 oder 0176 43 47 6906
Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Freien Wähler St. Leon-Rot stand die Neuwahl des ersten Vorsitzenden, dessen Position auch künftig Jürgen Deschner
ausüben wird. Daneben gab es zahlreiche Berichte der einzelnen Vereinsfunktionäre.
Nach der Eröffnung und Totenehrung für das verstorbene Ehrenmitglied Horst Marek ging der Vorsitzende Jürgen Deschner in seinem Jahresbericht auf die schwierige Situation der
Vereinsarbeit während der Corona-Pandemie ein: „Noch im März hatten wir ein Planungstreffen mit einigen Ideen, die wir dieses Jahr umsetzen wollten. Das meiste konnten wir coronabedingt nicht
verwirklichen.“ Lediglich die Gremienarbeit der Gemeinde, an der sich die fünf Gemeinderatsmitglieder der Freien Wähler beteiligten, sei weitergeführt worden.
„Obwohl wir zeitweise keine öffentlichen Fraktionssitzungen durchführen konnten, haben wir uns bemüht, via Facebook und unserer Homepage unsere Öffentlichkeitsarbeit bestmöglich
fortzuführen“, bekräftigte der Schriftführer Tobias Rehorst in seinem Bericht den zuvor schon von Jürgen Deschner betonten Stellenwert der Informationsarbeit während der Pandemie.
Großen Raum nahm der Bericht des Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat Siegfried Köck ein. In den Haushaltsberatungen für 2020 habe man sich für eine
realistischere Aufgabenplanung eingesetzt, damals aber noch ohne Vorzeichen der Pandemie, die viele Planungen über den Haufen geworfen habe, etwa auch die Planungen für eine Klausurtagung: „Wir
wollten uns eigentlich mal ohne konkrete Tagesordnungspunkte über die Frage auseinander setzen, wie sich die Gemeinde weiterentwickeln soll, wie groß sie noch werden soll.“ Die Frage betreffe
auszuweisende Wohn- und Gewerbeflächen, die Planung und Konzeption von Kindergärten und Schulen, aber auch die Dimensionierung der gemeindlichen Infrastruktur wie etwa der Kläranlage, die an ihre
Kapazitätsgrenzen stoße. Trotzdem sei es natürlich Ziel der Freien Wähler, trotz der begrenzten Möglichkeiten bezahlbaren Wohnraum zu erhalten, insbesondere für junge Familien.Eine „Vision
2030“, die diese Grundsatzfragen adressiert, hätte man gerne auf einer Klausurtagung beraten, die nun aber wegen der steigenden Coronainfektionszahlen abgesagt wurde. Die Fraktion werde am
Wunsch nach einer intensiveren Diskussion auf einer Klausurtagung weiter festhalten.
Während den Haushaltsplanungen waren die Folgen der Corona-Pandemie für die Gemeinde noch nicht absehbar. Gemeinderat und Gemeindeverwaltung hätten allerdings in der Folge alles unternommen, um
die Sicherheit der Bevölkerung und die Funktionsfähigkeit der Verwaltung zu sichern: Dabei habe man vor allem finanzielle Unterstützung geleistet, etwa zugunsten der Dauercamper am
St. Leoner See durch Erlass von Gebühren, zugunsten der Harres-Belegschaft durch eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes sowie zugunsten der Eltern durch Erlass der Kinderbetreuungsgebühren während
des Lockdowns.
Auch während der „Corona-Zeit“ seien dennoch erfreuliche Maßnahmen abgeschlossen oder weitergeführt worden, etwa der Neubau des Sanitärgebäudes am St. Leoner See, die nun beschlossene Erschließung
des Baugebiets Oberfeld. Weiterhin sei die Gestaltung der Außenanlage am Jugendzentrum auf den Weg gebracht worden ebenso wie zuletzt etwa die Sanierung des ehemaligen Pfarrhauses in der
Leostraße.
Ein besonderer inhaltlicher Schwerpunkt der Freien Wähler in der Gremienarbeit, der nun vom Gemeinderat und stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Theo Vetter vorgestellt wurde, lag auf dem
Thema Verkehr: Zum einen habe man sich nach der Wahl 2019 für das Versprechen eingesetzt, einen Arbeitskreis Verkehr einzurichten, der nun seit seiner Einrichtung intensiv an den
Verkehrsproblemen in der Gemeinde arbeite. So sei im „Fußverkehrscheck“ die Situation für die Fußgänger unter die Lupe genommen worden und im Arbeitskreis über die Verbesserung der Sicherheit auf
Schulwegen diskutiert worden, inklusive Vorortbegehungen. Theo Vetter sprach der Gemeindeverwaltung ein Lob für die gute Vorbereitung aus. Aktuell habe man begonnen, auf mehreren Straßen einen
Verkehrsversuch zur Parkraumgestaltung umzusetzen, bei dem besonders stark „beparkte“ Straßenabschnitte mit Markierungen geordnet werden sollen und nach sechs Monaten eine Evaluation etwa auch mit
den Anwohnern erfolgen soll. Die positive Resonanz auf den Vorstoß bestätige die Sinnhaftigkeit. Man werde es mit einer solchen Regelung nicht Allen Recht machen können, werde aber sukzessive an
einer Verbesserung weiterarbeiten, auch auf anderen Strecken. Einsetzen wolle man sich zudem auch für Radschutzstreifen, etwa an der Bahnhofstraße.
Die Ausführungen zu den Anträgen der Fraktion kamen anschließend wieder vom Fraktionsvorsitzenden Siegfried Köck. Mit einem Antrag forciert die Fraktion aktuell die
Umgestaltung der Ortsmitte in Rot entlang der Liegenschaften Hauptstraße 107-117, die sich inzwischen alle im Eigentum der Gemeinde befinden und so eine ergebnisoffene verkehrs- und
städtebauplanerische Neugestaltung ermöglichen könnten, die der Gemeinderat nun in Angriff nehmen soll, wenn der Antrag der Fraktion dort Zustimmung findet. Auch die Tullastraße mit dem dort
befindlichen Schulweg und der Feuerwehrausfahrt soll in die Planung einbezogen werden.
Bereits „vor Corona“ habe man im Herbst vergangenen Jahres einen Antrag zur Aufforstung gestellt und die Einführung von Baumpatenschaften angestoßen. Der Antrag warte noch auf Entscheidung im
Gemeinderat. Ein weiterer Antrag setzte sich für die Errichtung einer breiteren Fahrradbrücke über den Kehrgraben auf Höhe des Jugendzentrums ein und habe Zustimmung im Rat
erfahren.
An der Entwicklung der Kramermühle habe man sich mit den Mitgliedern Anneliese Runde und Siegfried Köck in zahlreichen Planungssitzungen beteiligt und einen Architektenwettbewerb
auf den Weg gebracht. Man sei gespannt auf die weitere Entwicklung.
Wichtige infrastrukturelle Maßnahmen in der Gemeinde seien aktuell noch ein geplantes Umspannwerk der Netze BW, das angesichts eines steigenden Energiebedarfs in der Gemeinde
erforderlich ist. Man habe sich mit konstruktiven Standortvorschlägen in die Diskussion eingebracht und hoffe nun auf eine sinnvolle Umsetzung durch den Vorhabenträger. Favorisierter Standort sei ein
Flurstück gegenüber der Einfahrt zur Opelstraße auf der anderen Seite der Landestraße 546.
Wichtiges Themen für die „Tagespolitik“ sei nun zum einen der Ausbau der Kinderbetreuung, bei der die Bedarfszahlen weitere Einrichtungen erforderlich machen, ein erster
Startschuss sei dabei erst jüngst mit der geplanten Einrichtung einer „Krippe“ im alten Pfarrhaus in der Leostraße gefallen. Auch die Förderung der Elektromobilität wolle man weiter vorantreiben.
Lärmschutz an der A 5 sei in Form von Lärmschutzwänden vom Bund zugesichert worden, auf Antrag der Freien Wähler sind aber Mittel im Haushalt der Gemeinde eingeplant, falls der
Lärmschutz nicht wie zugesagt realisiert werden sollte.
„All diese Themen sind von den Fraktionsmitgliedern mit viel Herzblut beackert worden, dafür möchte ich mich herzlich bei meinen Kollegen und meiner Kollegin bedanken“, resümierte
der Fraktionsvorsitzende abschließend.
Nach dem Bericht der Kassenführerin Astrid Schindler und der Kassenprüfer, die dem Verein gesunde Finanzen und eine transparente Buchführung attestierten, wurde
der Vorstand mit den Stimmen aller Anwesenden entlastet.
Bei den Neuwahlen im Verein galt es lediglich die Position des ersten Vorsitzenden neu zu bestimmen, dessen Turnus wegen eines Rücktritts in der laufenden Periode in den Vorjahren
gegenüber den anderen Vorstandsmitgliedern verschoben ist. Jürgen Deschner wurde erneut vorgeschlagen, einstimmig wiedergewählt und bedankte sich für das ausgesprochene Vertrauen.
Sein Dank galt allen, die die Vereins- und Fraktionsarbeit engagiert und beständig begleitet und fortentwickelt hatten, ein kurzer Rückblick erfolgte in diesem Zusammenhang noch auf die Kommunalwahl
2019, die für die Freien Wähler St. Leon-Rot ein erfolgreiches Ergebnis gebracht hatte.
Man werde nun versuchen, die Vereinsarbeit so gut es mit Corona gehe, fortzuführen. Angedacht sei etwa eine Winterwanderung im Freien, bei der Vorortbegehungen aktueller
kommunalpolitischer Themen erfolgen könnten.
„Artenschutz in unseren Gärten“ – so der Titel des Vortrags der Freien Wähler St. Leon-Rot, der am 16.5.2019 im Gasthaus zur Sonne
stattfand. Referent war Horst Weis, überbetrieblicher Ausbilder Garten und Landschaftsbau, Landespfleger, Dipl. Ing. FH, der mit seinem lebhaften Vortrag für einen kurzweiligen Abend sorgte. Die
große Resonanz und die zahlreichen Rückfragen zeigten, dass der Vortrag ein wichtiges Thema ansprach. Erfreulich viele Kandidatinnen und Kandidaten der Freien Wähler waren ebenfalls anwesend und
brachten sich rege in die anschließende Diskussion ein, die vom Fraktionsvorsitzenden Siegfried Köck und Vereinsvorsitzenden Jürgen Deschner moderiert wurde.
Horst Weis begann mit einem Exkurs in die historische Entwicklung unserer Landschaft in Mitteleuropa, von der Naturlandschaft hin
zu einer vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft. Viele Jahrhunderte konnten sich Flora und Fauna dieser Kulturlandschaft anpassen und Mensch und Natur gut nebeneinander koexistieren. Er machte
aber auch klar dieses Gleichgewicht in Schieflage geraten ist und gegengesteuert werden müsse. Grund dafür seien vor die Intensivierung der Landwirtschaft und der durch Wohnbebauung,
Industrialisierung und Straßenbau zunehmende „Flächenfraß“.
„Die Gemarkungsfläche ist nicht vergrößerbar“, so der Referent, „man muss sich Gedanken machen, wie man ohne weiteren
Flächenverbrauch Wohnraum schaffen kann.“ Denkbar sei dies durch mehr Geschossflächenbau und Innverdichtung. Das habe aber wiederum zur Folge, dass die Ortskerne und Stadtzentren zunehmend heißer
werden, weil Beton und Asphalt mehr Hitze abwerfen und nicht so schnell abkühlen. Besonders in Neubaugebieten sollte man daher mehr auf ökologische Maßnahmen achten. Fassaden- und
Dachflächenbegrünung nannte der Experte als mögliche Optionen für eine Verbesserung des Mikroklimas und hatte anschauliche Beispiele aus seiner Arbeit dabei.
Gerade in die gegensätzliche Richtung weise die Tendenz vieler Eigentümer, vor allem die Vorgärten großflächig zu schottern. Horst
Weis betonte, dass auch ein Unkrautvlies nicht davor schütze, den Schottergarten unkrautfrei zu halten und so der erhoffte geringere Pflegeaufwand letztlich nicht immer eintreffe. „Die Samen der sog.
Scheißmelde, mit Fachnamen Gänsefuß, überdauern beispielsweise bis zu 1500 Jahre im Boden und bleiben keimfähig. Die warten nur auf ihren Auftritt, und sie warten lange.“
Bedenken müsse man die größere Wärmeentwicklung der versiegelten Flächen und den Verlust an Lebensraum für Insekten. „In
Heilbronn hat man nun beispielweise über die Bebauungsplanung Schottergärten verboten“, so Weis. Ganz verteufeln wollte er die neuen Gartengestaltungen aber nicht: Mineralischer Mulch, so das
Fachwort, könne eine sinnvolle Bodenbedeckung für bestimmte Pflanzenarten sein. Auf Fotos zeigte er gelungene Beispiele von Steingärten. Gleichzeitig machte er aber klar, dass ein gut gestaltetes
Staudenbeet als Alternative bei entsprechender Planung auch mit wenig Pflegeaufwand möglich sei und zugleich Lebensraum für Insekten und insbesondere Bienen darstelle. Selbst kleine Ritzen könne man
mit der richtigen Saatmischung zum Blühen bringen, je nach Standort gebe es geeignete Arten. Jeder könne sich selbst überlegen, welchen Beitrag er im Kleinen leisten könne, um dem Artensterben und
der Klimaveränderung etwas entgegenzusetzen.
Was bienenfreundliche Bäume allgemein betreffe, gebe es wenig Unterschiede zwischen einheimischen Bäumen und solchen
fremdländischer Herkunft.
Auch die Maßnahmen der Gemeinde kommentierte der Referent. Optimierungsbedarf sah er im Baumschnitt. Angesichts zunehmend heißerer
Sommer müsste auch darüber nachgedacht werden, den Alleebäumen insgesamt mehr Substrat einzuplanen und die Bewässerung gleich bei der Planung mitzubedenken. Eine (mehrjährige) Staudenbepflanzung
biete sich auch im öffentlichen Bereich an vielen Stellen an und sei dabei sowohl kostengünstiger als auch ökologischer als die Wechselbepflanzung mit verschiedenen einjährigen Zierpflanzen. Lobend
erwähnte er etwa die Umsetzung am Fahrbahnstreifen vor dem Rathaus, die auch auf Anregung der Freien Wähler zustande kam.
In der lockeren Diskussionsrunde im Anschluss an den Vortrag kamen viele weitere Themen auf, etwa die Idee, Baumpatenschaften für
Bürgerinnen und Bürger anzubieten. Auch der Gedanke, Baumscheiben im öffentlichen Raum mehr zu gestalten, wurde geäußert. Einigkeit bestand darin, von Ge- und Verboten zulasten der Bürgerschaft
möglichst wenig Gebrauch zu machen und stattdessen zunächst auf bessere Informationspolitik seitens der Gemeinde zu setzen. Dass Informationen begehrt sind, zeigte der große Zuspruch von
interessierten Bürgerinnen und Bürgern an dem Abend.
Frühjahrsputz in St. Leon-Rot! Neben vielen anderen Ehrenamtlichen aus den Ortsvereinen und Parteien waren auch die Freien Wähler St. Leon-Rot an der Gemeindesäuberungsaktion beteiligt. Mit
tatkräftiger Unterstützung von Golden Retriever Freddy sowie dem Nachwuchs aus dem Hause Runde wurde allerlei Müll zutage gefördert und zum Bauhof transportiert. Wir bedanken uns bei allen unseren
Helferinnen und Helfern, aber natürlich auch bei allen anderen, die sich an der "Großputzaktion" beteiligt haben.
Die Gegensätze Kontinuität und Neuaufstellung prägen die kürzlich verabschiedete Liste für die Kommunalwahl der Freien Wähler St.
Leon-Rot: Von 22 Kandidatinnen und Kandidaten haben 50 % schon bei vergangenen Wahlen kandidiert, die andere Hälfte ist dagegen neu zur unabhängigen Wählervereinigung hinzugestoßen. 7 Personen und
damit fast ein Drittel können als aktuelle oder ehemalige Ratsmitglieder auch Erfahrung in der Gemeinderatsarbeit vorweisen. Mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Anneliese Runde kandidiert die
Gemeinderätin, die die meiste Erfahrung überhaupt aufweisen kann, erneut für den Gemeinderat.
Robert Lang, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Gemeinderat und Wahlleiter bei der Aufstellungsversammlung
zeigte sich vor allem erfreut über die „Nachwuchsarbeit“ des Vereins: „Dass hier heute so viele junge Menschen ihre Kandidatur erklären, zeigt, dass unser Verein immer noch attraktiv ist und auch
junge Menschen begeistern kann.“
Siegfried Köck, Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat, betonte, dass man am bisherigen Nominierungsverfahren festhalten wolle, das
eine alphabetische Auflistung der Bewerberinnen und Bewerber vorsehe. „Bei uns haben alle die gleichen Chancen, wir haben keine Spitzenkandidaten oder ähnliches, weil wir denken, dass all unserer
Kandidatinnen und Kandidaten viel Kompetenz mitbringen – über den Rest entscheiden die Wähler.“
Einstimmig und einvernehmlich beschloss die Mitgliederversammlung den von Vereins- und Fraktionsführung erarbeiteten Wahlvorschlag.
Für die Kommunalwahlen 2019 hat sich auf dem Listenvorschlag der Freien Wähler eine starke, gut durchmischte Truppe zusammengefunden, die sich aus allen Altersgruppen, Berufs- und Interessengruppen
rekrutiert. Gemeinsam sei ihnen das Interesse an der Kommunalpolitik, ihre Begeisterung, sich für andere einzusetzen und das Bewusstsein, dass es zumindest auf Kommunalebene keiner Parteien bedarf,
sondern unabhängiger, engagierter Bürger, die die besten Lösungen für die Menschen vor Ort finden, die Verwaltung überwachen und neue Impulse geben. „Für diese Ideale stehen die Freien Wähler und
setzen diese mit einem besonderen Augenmerk auf Transparenz, Umweltverträglichkeit, Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit um“, so Siegfried Köck.
Der alphabetisch sortierte Wahlvorschlag der Freien Wähler St. Leon-Rot für die Gemeinderatswahl lautet wie folgt:
Andreas Allmann-Schmidt (selbständig), Hans-Jürgen Back (Softwareentwickler), Sabine Billmaier (Geschäftsführerin Kleine Strolche
e.V), Jürgen Deschner (Maschinenbautechniker), Jürgen Edinger (Studiendirektor), Adolf Geider (Rentner), Dennis Geider (Einzelhandelskaufmann), Sabina Grünzig-Polizzi (selbständig), Susanne Harmsen
(Tierheilpraktikerin), Ann-Kristin Hartmann (geb. Weis, Diplom-Verwaltungswirtin), Monika Hecker (Pflegehilfskraft), Siegfried Köck (Produktionsleiter), Martin Lang (Diplom-Ingenieur), Tobias Rehorst
(Forschungsreferent), Anneliese Runde (Rentnerin), Pascal Thome (Zerspannungsmechaniker), Simon Thome (Student), Jürgen Vetter (Elektrotechniker), Theo Vetter (amtlich anerkannter Prüfer für den
Kraftverkehr), Yannik Vetter (M.Sc. Physik), Daniel Wagner (Elektroniker für Geräte und Systeme), Roland Wahl (Agenturleiter).
Die Kandidatinnen und Kandidaten für den Kreistag:
Ansgar Bensch (Prozess Analyst), Jürgen Edinger (Studiendirektor), Nils Hoffmann (Student), Siegfried Köck (Produktionsleiter),
Tobias Rehorst (Forschungsreferent), Anneliese Runde (Rentnerin), Theo Vetter (amtlich anerkannter Prüfer für den Kraftverkehr).
Zum Abschluss der erfolgreichen und überaus harmonischen Nominierungsversammlung bedankte sich der Vereinsvorsitzende Jürgen
Deschner bei allen Mitgliedern und Unterstützern für die bisher unternommenen Mühen und gab gleichzeitig den Startschuss für einen engagierten, einfallsreichen Wahlkampf 2019 – den Kandidatinnen und
Kandidaten wünschte er viel Erfolg.
Zentrales Themen der Mitgliederversammlung der Freien Wähler St. Leon-Rot im Gasthaus zur Sonne waren die turnusgemäßen Neuwahlen
und die Kommunalwahl 2019. Lediglich der Posten des ersten Vorsitzenden, derzeit besetzt von Jürgen Deschner, der außerhalb des regulären Turnus nach einem Rücktritt während der Periode neu gewählt
worden war, wurde nicht neu von den Mitgliedern bestimmt. In seiner Begrüßung bedankte dieser sich für die Arbeit der Mitglieder im zurückliegenden Jahr. Der Verein habe die Arbeit der
Gemeinderatsfraktion unterstützt und durch gesellige Veranstaltungen bereichert. Die Gemeinderatsfraktion dagegen habe tatkräftig und konstruktiv an den Entscheidungen und Weichenstellung im
Gemeinderat mitgewirkt.
In seinem Fraktionsbericht erläuterte der Fraktionsvorsitzende Siegfried Köck die Arbeit der Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler
St. Leon-Rot: Unter das Motto, „die Bremse mehr in den Blick nehmen“ habe man in der Haushaltsrede eine gewissenhafte Finanzplanung mit Weitsicht eingefordert, vor allem müsse man auch realistischer
planen. So habe die Gemeindeprüfungsanstalt moniert, dass man im Haushalt vorgesehene Aufgaben nicht im jeweiligen Zeitraum erfüllen könne. „Wir schieben einen ganzen Berg an Maßnahmen vor uns her,
das Bauamt arbeitet auf Hochtouren, aber wir brauchen hier eine klarere Priorisierung und das fordern wir schon seit Jahren ein“, so der Fraktionsvorsitzende, „der Berg nicht umgesetzter Maßnahmen
hat inzwischen ein Volumen von etwa 31 Millionen Euro erreicht“.
Natürlich gebe es aber auch viel Positives zu berichten und die Freien Wähler hätten auch großen Anteil an einigen Entwicklungen.
In der Folge erlebe die Gemeinde ein starkes Wachstum. „St. Leon-Rot ist sehr attraktiv, wir sehen das auch daran, dass der Anteil der Einkommenssteuer an unseren Einnahmen stetig steigt, zuletzt um
rund 9 Prozent.“
Zahlreiche Investitionen habe die Gemeinde angerollt: Der Neubau Jugendzentrum ist in vollem Gange, genau wie Anbauten an beiden
Schulen, die von den Freien Wählern mitinitiierte Verlegung einer 110 kV-Leitung bewirke eine positive Veränderung des Ortsbilds und der Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde, zudem werde Wohnraum
geschaffen durch die Erschließung des Neubaugebiets Oberfeld. Das Ziel, ein zentrales Ärztehaus in der Gemeinde anzusiedeln sei erfüllt, ebenso wie die Bedarfspläne für die
Kinderbetreuungseinrichtungen. Auch die Masterpläne für die Friedhöfe seien bereits sehr weit abgearbeitet.
Viele Straßen- und Kanalsanierung haben die Verwaltung gefordert und fordern auch die Geduld der Bürger ein: „Aber das lohnt sich.
Unsere Infrastruktur ist sehr gut in Schuss.“
An inhaltlichen Schwerpunkten nannte er weiterhin das „Riesenthema“ Verkehr, hier wolle man erreichen, dass wieder eine Plattform
entsteht, in der bessere Lösungen für Problemschwerpunkte gefunden werden, eine Art „Runder Tisch“, wie es ihn in der Vergangenheit bereit gegeben habe. Diesbezüglich sei man in Kontakt mit dem neuen
zuständigen Mitarbeiter, an wolle alle verkehrstechnisch problematischen Punkte angehen. „Viele Verkehrskonzepte wurden erstellt und schlummern seither in Schubladen, wir wollen das Thema künftig
offensiver angehen,“ so Siegfried Köck.
Weiteres Schwerpunktthema werde künftig auch die Schaffung bezahlbaren Wohnraums sein. Angesichts steigender Mieten und knapp
werdender Flächen sei ein stärkeres Engagement der Gemeinde geboten.
Was den Lärmschutz an den Autobahnen angehe, setze sich die Fraktion der Freien Wähler für einen beidseitigen Lärmschutz an der A 5
ein. Für den Fall, dass der Bund wider Erwarten nicht für den Lärmschutz aufkommen würde, habe man in der Haushaltsplanung veranlasst, dass entsprechende Finanzmittel als Rücklage gebunden sind um
die Maßnahmen notfalls auf Gemeindekosten zu realisieren.
Anliegen der Freien Wähler sei auch der Erhalt der historischen Gebäude in der Gemeinde, neben dem Großvorhaben Kramermühle erhoffe
man sich dabei eine entsprechende Gestaltung der Sanierung des ehemaligen Gasthauses „Hirsch“ (Hauptstraße 111). Die Erschließung des Gewerbegebiets Schiff 2 (hinter Einkaufsmärkten) verlaufe
planmäßig.
Als Fraktion unterstütze man umfassende Maßnahmen zur Walderhaltung, um der Umweltschutz- und Naherholungsfunktion des
Gemeindewaldes gerecht zu werden. Mit einem Antrag zur Anpflanzung von Gehölzen wie Mandelbäumen oder Esskastanien wolle man neue Impulse setzen bei dem Plan, den Wald auch angesichts der sich
ändernden Klimabedingungen zukunftsfest zu machen.
Alle Altersgruppen finden sich im politischen Radar der Freien Wähler wieder, verstärkt auch die immer mehr wachsende Gruppe der
Senioren. Mit der Etablierung eines Jugend- aber auch eines Seniorenbüros im Rathaus schaffe man Anlaufstellen für bestimmte Altersgruppen.
Der Dank des Fraktionsvorsitzenden galt vorab den übrigen Fraktionsmitglieder und den Mitgliedern der Vorstandschaft für die gute
Zusammenarbeit und die Mitarbeit innerhalb der Fraktion. Man erfahre für die intensive Vorbereitung auch positive Rückmeldung aus der Bevölkerung. Er forderte die Mitglieder dazu auf, den Wahlkampf
der Freien Wähler aktiv zu unterstützen. Nur auf viele Schultern verteilt könne diese Aufgabe gestemmt werden.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Anneliese Runde folgt auf Hans-Jürgen Back als zweite Vorsitzende des Vereins. Die
finanziellen Geschicke lenkt weiterhin Astrid Schindler, Tobias Rehorst bleibt Schriftführer. Für die Kassenprüfung werden sich auch künftig Theo Vetter und Karl-Heinz Steinhauser verantworten. Zu
Beisitzern ernannte die Versammlung Ann-Kristin Hartmann, Theo Vetter und Heinz Simon. Der Vereinsvorsitzende Jürgen Deschner bedankte sich beim ausscheidenden Hans-Jürgen Back für dessen gute Arbeit
in der zurückliegenden Wahlperiode und übergab ein Geschenk. Der Fraktionsvorsitzende Siegfried Köck schloss sich dem Dank an.
In der abschließenden Diskussion ging es vor allem um die im kommenden Jahr anstehenden Kommunalwahlen und deren Organisation.
Weitere Berichte erfolgten turnusgemäß ohne Besonderheiten: Schriftführer Tobias Rehorst wies in seinem Tätigkeitsbericht auf den Stellenwert hin, den Öffentlichkeitsarbeit bei den Freien Wählern
genießt. Kassenführerin Astrid Schindler attestierte dem Verein gesunde Finanzen, was kurz danach auch durch die Kassenprüfer bestätigt wurde. Abschließend erfolgte eine breite Diskussion über die
Kommunalwahl 2019, bei der die Freien Wähler St. Leon-Rot sowohl für den Gemeinderat als auch den Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises kandidieren wollen. Die Aufstellungsversammlung soll am Donnerstag,
den 7.3.2019 im Restaurant Konoba erfolgen.
Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Freien Wähler St. Leon-Rot standen ein Führungswechsel in der Vorstandschaft sowie der Ausblick aufs Wahljahr 2019. In seiner Begrüßung bedankte sich
der Vorsitzende Günter Michael für die Arbeit im zurückliegenden Jahr. Der Verein habe die Arbeit der Gemeinderatsfraktion unterstützt und durch gesellige Veranstaltungen wie einen Besuch des
Wiesbadener „Sternschnuppenmarkts“ bereichert. Auch am Gemeindeleben habe man sich beispielsweise mit der Durchführung einer Ferienspaßaktion beteiligt. Die Gemeinderatsfraktion dagegen habe
tatkräftig und konstruktiv an den Entscheidungen und Weichenstellung im Gemeinderat mitgewirkt.
Bericht aus dem Gemeinderat - steigende Herausforderungen
Die politische Arbeit der Freien Wähler im zurückliegenden Jahr erläuterte Siegfried Köck als Fraktionsvorsitzender der Gemeinderatsfraktion: Er ging auf die hohen Investitionskosten und
zahlreichen Vorhaben in der Gemeinde ein, denen zugleich zunehmend Risiken entgegenstünden, sodass immer mehr an einen umsichtigen Umgang mit den Finanzmitteln appelliert werden müsse. Zum ersten Mal
seit Umstellung auf das neue Haushaltsrecht liege ein negatives Ergebnis vor. „Draußen in der Gemeinde hört man oft nur, die Gemeinde hat doch Geld. Aber das ist auch nicht unendlich.“ Wichtig sei,
die Umlageverpflichtungen zu sichern und die Pflichtaufgabenerfüllung zu gewährleisten. Die Hauptsachthemen im zurückliegenden Jahr waren der Bürgerentscheid zur Kramermühle, die Frage über den Kauf
des Pfarrgartens, die Schulerweiterung Parkringschule oder etwa auch die Ansiedlung eines Waldkindergartens.
Viele Punkte seien aber auch schon umgesetzt oder befänden sich in der Realisierungsphase: so werde etwa die 110-kV-Stromleitung Richtung Industriegebiet Rot-Malsch im August abgebaut, die
Masterpläne für die Friedhöfe werden bereits Stück für Stück umgesetzt, auch die Erschließung des Baugebiets Schiff 2 ist in vollem Gange.
Der Neubau des Jugendzentrums werde demnächst angegangen. Ein großes Thema der nächsten Zeit werde weiterhin die Kramermühle bleiben, deren Instandsetzung und ein Nutzungskonzept für die Mühle
aktuelle Arbeitsschwerpunkte im Gemeinderat sind. Am Nutzungskonzept habe man tatkräftig mitgearbeitet, um Ideen der Freien Wähler einzubringen. Wichtig sei, dass sich ein mögliches gastronomisches
Konzept nicht zu einer Konkurrenz zum Harres entwickelt. Dagegen könne man sich sehr gut vorstellen, auf dem Mühlenareal ein Trauzimmer zu installieren, sodass dort Hochzeiten stattfinden
können.
Neben der Mühle sollen auch andere historische Gebäude erhalten bleiben, wie etwa die Kastanienschule, deren Sockel baufällig geworden ist.
Wenig Fortschritte mache man im Bereich Verkehr, hier habe aber die Gemeindeverwaltung zugesichert, die Arbeiten an den von der Fraktion geforderten Punkte wieder anzugehen, wie etwa die Änderung
der Parkregelung Richtung Kindergarten St. Raphael. Auch der gewünschte Lärmschutz an den Autobahnen ist zumindest in der Planungsphase angelangt.
Was den Freien Wählern fehlt, ist eine Zukunftsvision die Gemeinde, die es zu erarbeiten gelte. „Wo soll es im Wohnungsbau hingehen? Soll die Gemeinde weiter wachsen? Wieviel Wachstum verträgt
unsere Gemeinde noch?“ Inzwischen zähle St. Leon-Rot mit 13 500 Einwohnern zu einer der attraktivsten Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis.
Rücktritt des ersten Vorsitzenden Günter Michael und Neuwahl von Jürgen Deschner als Nachfolger
Wichtigster Tagesordnungspunkt war jedoch die Neuwahl eines ersten Vorsitzenden: Aus privaten Gründen legte Günter Michael nach 9 Jahren im Vorstand, davon 7 Jahre als erster Vorsitzender, sein
Amt nieder, er wolle künftig die Winterzeit im Ausland verbringen und könne dies schwer mit einer Vorstandstätigkeit vereinen. Sowohl der Fraktionsvorsitzende Siegfried Köck als auch der 2.
Vorsitzende Hans-Jürgen Back bedankten sich bei Günter Michael für seine jahrelange Tätigkeit, in der er die Vereinsarbeit koordinierte, aber auch inhaltliche Impulse gab, mit einem Präsent und einem
Blumengruß.
Die Versammlung wählte anschließend Jürgen Deschner zum neuen ersten Vorsitzenden, nachdem er in seiner Vorstellung kurz zu seiner Person und seinen Zielen Stellung genommen hatte. Er nahm die
Wahl an, dankte für das Vertrauen und rief die Anwesenden dazu auf, den Verein und ihn als Vorstand bestmöglich zu unterstützen. In der abschließenden Diskussion ging es vor allem um die im kommenden
Jahr anstehenden Kommunalwahlen und deren Organisation. Weitere Berichte erfolgten turnusgemäß ohne Besonderheiten: Schriftführer Tobias Rehorst wies in seinem Tätigkeitsbericht auf den Stellenwert
hin, den Öffentlichkeitsarbeit bei den Freien Wählern genießt. Kassenführerin Astrid Schindler attestierte dem Verein gesunde Finanzen, was kurz danach auch durch die Kassenprüfer bestätigt
wurde.
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"Ist dieser Riesenflugsaurier echt?" - "Gibt es Wölfe auch bei uns?" - "Sind Füchse für den Mensch gefährlich?" Die Fragen sprudelten regelrecht aus den jungen Ferienspaßteilnehmern heraus und
wurden von der kompetenten Führung im Naturkundemuseum Karlsruhe zur vollsten Zufriedenheit beantwortet. Schon vor einigen Jahren war diese Einrichtung Ziel der Ferienspaßaktion der Freien Wähler
gewesen, leider waren in den letzten Jahren größere Umbauphasen erfolgt, sodass der Besuch weniger lohnenswert war. Dafür erstrahlt der neugestaltete Flügel nun in voller Pracht, beeindruckend vor
allem der Blickfang in der Mitte mit einem riesigen Aquarium, das neben einem Hai auch zahlreiche farbenfrohe Korallen beheimatet, eine Besonderheit, wie die Führerin betonte. Das Museum bietet
zahlreiche ausgestopfte Exponate von Tieren aus der heimischen Fauna aber auch aus der afrikanischen Savanne, Fossilien und Modelle von Sauriern aus der Uhrzeit, eine große Insektensammlung sowie
eine Teilausstellung über Gesteine. Zahlreiche interaktive Einrichtungen wie der "Vulkan" oder ein Erdbebensimulator vereinen Lernen mit Staunen. Hauptanziehungspunkt ist aber sicher - der nun
erweiterte - Bereich der Lebendexponate: Viele Insekten, Schlangen und weitere Repitlien sowie zahlreiche Meeresbewohner bewohnen die Aquarien und Terrarien des Museums. Kein Wunder also, dass die
Zeit viel zu schnell vorüberging und man die Kinder nur vertrösten konnte, dass sie vielleicht im nächsten Jahr wieder teilnehmen können. Vielen Dank an Anneliese Runde für die optimale Vorbereitung
und Durchführung sowie den beiden Begleitern.
Am kommenden Sonntag ist die Bürgerschaft von St. Leon-Rot aufgerufen, über die Bebauung der Mühlenwiese abzustimmen. Wir weißen auf die Informationsbroschüre der Gemeinde hin, die an alle
Haushalte verteilt wurde, wollen aber auch hier noch mal ein paar Hintergrundinformationen geben.
Vorgeschichte
Die Kramer-Mühle ist mit über 500 Jahren Geschichte eines der ältesten Gebäude der Gemeinde. Obwohl sie schon über zehn Jahre zum Verkauf steht, hat sich in den letzten Jahren niemand gefunden,
der das Ensemble erwerben möchte, obwohl finanzkräftige Interessenten am Start waren. Wäre die Mühle nicht so nah an der Autobahn und nicht an einer so stark befahrenen Ortsdurchfahrt, wäre sie
vielleicht schon lange in privater Hand. Viele Investoren dürften vermutlich auch die hohen Instandsetzungskosten abgeschreckt haben, die zu erwarten sind. Mehrere Anläufe im Gemeinderat, das Gebäude
zu erwerben scheiterten mangels Mehrheit. Die Gemeindeverwaltung machte dann im Dezember 2015 einen erneuten Vorstoß. Ein wichtiges Argument war nun, Flächen für den Bau von Gemeindewohnungen zu
erhalten. Zu keiner Zeit der Diskussion ging es um eine Flüchtlingsunterkunft (Anschlussunterbringung) - nachzulesen im Sitzungsprotokoll vom 15.12.2015:
http://www.st-leon-rot.de/pb/site/st-leon-rot/get/documents_E483645978/st-leon-rot/Gemeinderat/Beschluesse/2015/12_2015%20Protokoll.pdf.
Bereits deutlich früher hatten jedoch die Freien Wähler mehrfach moniert, dass im Bereich des sozialen Wohnungsbaus zu wenig getan wurde. Für Alleinstehende, Verwitwete oder auch junge
Menschen gibt es in der Gebäudestruktur unserer Gemeinde schlichtweg zu wenig geeigneten Wohnraum. Zukünftig wird das Thema Altersarmut eine viel größere Rolle spielen als heute,
prognostizieren viele Sozialverbände. Just dieser Tage veröffentlichte die Bertelsmann-Stiftung eine erschreckende Studie, die auf ein großes Medienecho stieß. Gleichzeitig steigen die Mieten in der
wirtschaftlich boomenden Rhein-Neckar-Region momentan stark an, es wird immer schwerer etwas zu finden für Leute mit kleinerem Geldbeutel. Hier wollte die Gemeindeverwaltung aktiv werden. Natürlich
spielte auch der „Flüchtlingsdruck“ im Jahr 2015 eine Rolle, aber mehr in mittelbarer Weise, schließlich hatte die Gemeinde zahlreiche Gebäude zur Flüchtlingsunterbringung aufgekauft und so selbst
den potenziellen Wohnraum verknappt – die neuen Gemeindewohnungen hätten einen Ausgleich für die örtliche Bevölkerung bringen können. Andere geeignete Flächen gibt es nur sehr wenige in der Gemeinde,
wie die Gemeindeverwaltung mehrfach versicherte. Eine mehrfach angekündigte Liste der Mühlenfreunde (vgl. BAZ vom 12./13.11.2016 https://www.facebook.com/999659273406597/photos/a.999967583375766.1073741827.999659273406597/1262161880489667/?type=3&theater)
wurde leider nie eingereicht.
Auch die sich für den Erhalt der Mühle engagierenden Mühlenfreunde machten mit dem Argument, dass hier Gemeindewohnungen entstehen könnten, vor dem Erwerb durch den Gemeinderat deutlich Werbung
für den Erwerb der Mühle. Der Schatzmeister Erich Heger sprach in der entscheidenden Gemeinderatssitzung laut Protokoll: „Die anteiligen Grunderwerbskosten für den Bau von Sozialwohnungen fallen für
Pflichtaufgaben der Gemeinde an und sind nicht geeignet, das Kostenargument zu untermauern“. Man argumentierte also sogar so, dass man die Kosten für die Wiese gar nicht einberechnen dürfe,
weil die Errichtung von Sozialwohnungen dort eine PFLICHTAUFGABE der Gemeinde sei (!)
Die Gemeinde kaufte schließlich das gesamte Mühlenanwesen. Vor dem Hintergrund, dass die Mühlenwiese bebaut werden sollte, wurden hierfür Baulandpreise im Kaufvertrag festgesetzt.
Der Bürgerentscheid
Im Januar 2016 strebten nun Vertreter des Vereins der Mühlenfreunde ein Bürgerbegehren an, mit dem Ziel, die Bebauung auf der Wiese zu verhindern. Man will also nun das verhindern, womit
man zuvor gerade für den Kauf der Mühle geworben hatte – verstehen muss man das nicht. Argumentiert wurde damit, dass sich der Zuzug von Flüchtlingen ja verringert habe und die Gemeinde
diese Aufgabe gut anders bewerkstelligen konnte. Das ist allerdings unzutreffend: Die Zahlen waren bereits im Dezember 2015 beim Kauf der Mühle so prognostiziert, wie sie inzwischen eingetreten sind,
teilweise mit Verzögerung, aber im Groben dem entsprechend, was damals vom Landratsamt an Zuteilungen für St. Leon-Rot angekündigt war. Wie oben schon geschrieben, war das Gelände ohnehin nie für
eine Unterkunft der Flüchtlings-Anschlussunterbringung vorgesehen, sodass die Argumentation insgesamt nicht überzeugt. Hauptargument der Mühlenfreunde ist der Erhalt der „historischen Wiese“,
nur wenige Zeilen später ist jedoch in ihrem Beitrag der Informationsbroschüre die Rede davon, dass die Wiese jedenfalls in Teilen einem Parkplatz weichen müssen wird. Die Wiese wird also in
jedem Fall nicht in ihrem bisherigen Erscheinungsbild erhalten bleiben.
Die Kosten:
Der Gemeinde entstehen mit dem Verzicht auf eine Bebauung zum einen dadurch Kosten, dass sie ein vergleichbares Grundstück erwerben müsste. Bei einer Fläche von 2700 m² (Auskunft Verwaltung) wären
dies Kosten in Höhe von 675 000 €, wenn man ebenfalls von Baulandpreisen ausgeht (250 € pro m²), die ja für das gesamte Areal wegen der potentiellen Bebaubarkeit festgesetzt wurden. Zusätzlich
entsteht aber auch ein faktischer Wertverlust auf dem Grundstück: Durch eine entsprechende Entscheidung im Bürgerentscheid entfällt die Bebaubarkeit. Damit hat das Grundstück faktisch keinen Wert von
250 € pro m² mehr (Bauland), sondern 20 € pro m² (innerörtliche Grünfläche). Die Differenz beträgt bei 2700 m² 621 000 €. Insgesamt entstehen also Kosten von rund 1,3 Millionen Euro.
Es ist nun die Aufgabe jedes Abstimmungsberechtigten, ob der Erhalt der Wiese dies rechtfertigt. Sicherlich gibt es Argumente dafür, die Wiese frei zu halten – uns ist aber wichtig, dass die
Bürgerinnen und Bürger sich über diese Folgekosten im Klaren sind.
Sichtweise der Freien Wähler:
Wir stehen zu der einstimmigen Entscheidung des Gemeinderats das Mühlenareals zu kaufen aber zugleich auch einen Teil davon mit Wohnbebauung zu versehen. Vor dem Hintergrund der beschriebenen
Kosten sehen wir uns verpflichtet, mit dem Steuergeld der Bürger verantwortungsvoll umzugehen. Wünscht die Bevölkerung diesen finanziellen Aufwand, akzeptieren wir das selbstverständlich.
Wir sind der Meinung, dass die Details einer Bebauung in einem Gesamtkonzept geklärt werden sollen, an dessen Ausarbeitung sich viele Vertreter aus der Bürgerschaft (etwa auch die Mühlenfreunde)
beteiligen können, allein die Prämisse, dass auf der Mühlenwiese ein Wohngebäude entstehen soll, ist dabei fixiert. Was die Dimensionen anbelangt, sind wir offen für Vorschläge. Erste Entwürfe der
Gemeindeverwaltung erschienen uns zB zu wuchtig. Wir legen auch Wert darauf, dass gerade im Kontext der Mühle eine ansprechende architektonische Gestaltung erfolgt, die neu und alt miteinander
verbindet. So kann es gelingen, mit dem Mühlengebäude ein historisches Erbe zu bewahren, aber gleichzeitig auch weiterzuentwickeln, den Blick nicht nur in die Vergangenheit sondern auch in die
Zukunft gewandt, für eine soziale, mitfühlende Gemeinde.
Trauerrede für Raimund Weis
Sehr geehrte Angehörige, werte Trauergemeinde,
es hat uns, die Freien Wähler St. Leon-Rot, bewegt als wir vom Tod unseres Ehrenmitgliedes Raimund Weis erfahren haben. Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei Euch liebe Liane, Helga,
Hans-Dieter und Rainer. Wir trauern mit Euch.
Es ist aber auch die Zeit und der Ort um Raimund für all das zu danken, was er durch seine Arbeit und seinen Einsatz für die Freien Wähler geleistet hat.
Raimund war bereits von 1965 bis 1974 für die Freien Wähler im Gemeinderat der damaligen Gemeinde Rot aktiv. Danach sah er seine kommunalpolitische Arbeit als beendet an.
Als sich jedoch im Jahr 1984 eine Freie-Wähler-Gruppierung, jetzt für die gesamte Einheitsgemeinde St. Leon-Rot formierte, war er sofort bereit, seine Erfahrung einzubringen
und mit den jungen Leuten einen Freien Wähler Ortsverband für die Gemeinde St. Leon-Rot auf den Weg zu bringen.
Von 1984-1999 vertrat Raimund in der Folge die Freien Wähler St. Leon-Rot als Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat. Er war in vielen Ausschüssen aktiv und repräsentierte die Gemeinde auch in
seiner Funktion als einer der ehrenamtlichen Bürgermeisterstellvertreter.
Für sein langjähriges Engagement wurde Raimund durch die Gemeinde St. Leon-Rot mit der Bürgermedaille in Gold geehrt. Der Gemeindetag Baden-Württemberg verlieh ihm die Ehrennadel des Verbandes,
das Land Baden-Württemberg würdigte seinen Einsatz ebenfalls mit einer Ehrennadel.
Sein großes Engagement fand auch in unseren Reihen hohe Anerkennung: Raimund wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Wir, die wir zusammen mit ihm in der Fraktionsarbeit verbunden waren haben seine
enorme positive Energie kennengelernt, seine Ausdauer und Beharrlichkeit geschätzt. Dankbar blicken wir auf seine Arbeit zurück, die immer geprägt war von der Liebe zu seiner
Heimatgemeinde, seiner Menschenfreundlichkeit, der Wertschätzung unserer demokratischen Grundordnung und der großen Hochachtung vor der Schöpfung. Seine Begeisterung für die kommunalpolitische
Arbeit hatte ihn auch befähigt, immer wieder gerade junge Leute für unseren Ortsverband zu gewinnen und sie zum Engagement für ihre Heimatgemeinde zu ermutigen.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat ist Raimund uns bis zu seiner Krankheit immer ein treuer Begleiter, Rat-u. Ideengeber geblieben. Konstruktiv hat er unsere Arbeit unterstützt. Wir
hoffen, dass er zu Lebzeiten gespürt hat, dass wir ihn stets gerne in unseren Reihen hatten.
Nun heißt es Abschied zu nehmen.
Wir erinnern uns mit Freude an sein Lachen und seine Herzlichkeit, mit Achtung und Respekt an seine Arbeit und mit Trauer an den Abschied.
Euch liebe Angehörigen und Euren Familien gilt unser aufrichtiges Mitgefühl. Wir wünschen Euch Trost in Eurer Trauer und Menschen an Eurer Seite, die Euch durch die schwere Zeit begleiten. Sollen
die guten Erinnerungen an die gemeinsam verbrachte Zeit und die Nähe mit Eurem Ehemann, Vater und Opa Trost spenden.
Die Entscheidung, die noch als Winterwanderung geplante Veranstaltung der Freien Wähler in den März zu verlegen und somit in eine Frühlingswanderung umzuwandeln, hat
sich als goldrichtig erwiesen. Strahlender Sonnenschein, Frühlingserwachen in der Pflanzenwelt und angenehme Temperaturen sorgten für perfekte Rahmenbedingungen. Bei der Wanderung, die sich
vorwiegend auf den Golfplatz erstreckte gab Gemeinderat Adolf Geider einen Rückblick über die Entstehung des Areals und die Entwicklung der Infrastruktur insbesondere der Wege. Im Bereich des
Clubhauses konnten die aktuellen Baumaßnahmen begutachtet werden. Der einzig negative Punkt des Tages waren auffällig viele verendete Amphibien auf einem Weg am Rande des Golfplatzes. Hier wollen die
Gemeinderatsmitglieder nachhaken, ob und wie der Schutz der Kröten und Frösche in diesem Bereich besser gewährleistet werden kann.
Zum Abschluss des Sonntagnachmittags kehrte die Wandergruppe im VfB-Clubrestaurant „Poseidon“ ein und testeten die griechisch-deutsche Küche des neuen Pächters. Fazit:
Empfehlenswert und ein perfektes Ende für unsere Wanderung.
Ein ereignisreiches Jahr 2015 lag hinter den Freien Wählern St. Leon-Rot, Grund genug inne zu halten und zurückzublicken. Vor allem die Arbeit der Gemeinderatsfraktion stand im Fokus der
Mitgliederversammlung 2016.
Der Vorsitzende Günter Michael berichtete nach der Begrüßung über die Vereinsarbeit „jenseits der Politik“ im zurückliegenden Jahr. Neben Vorstandssitzungen am besuchten Vereinsvertreter die
Kreis- und Landeshauptversammlung der Freien Wähler Rhein-Neckar bzw. Baden-Württemberg 2015. Letztere fand im April 2015 fand die Jahreshauptversammlung des Landesverbands der Freien Wähler in
Wiesloch statt. Unstimmigkeiten über die Art, wie der Landesverband geführt wird und eine deutliche Gebührenerhöhung haben im vergangenen Jahr jedoch auch dazu geführt, dass der Ortsverein der Freien
Wähler St. Leon-Rot den primär für die Koordination zwischen den einzelnen Verbänden und weniger als politische Vertretung agierenden Landesverband verlassen hat. Möglich ist das, weil die Freien
Wähler keine Partei im Sinne des Parteiengesetzes sind, sondern sich auf lokaler Ebene als eingetragene oder nicht eingetragene Vereine organisieren. Vergnügliche Veranstaltungen waren am 21.4.2015
der erneute Besuch des Sichtungsgartens in Weinheim – dieses Mal mit Frühlingswetter und schönster Blütenpracht. Die Ferienspaßaktion fand unter der Federführung von Anneliese Runde statt, etwa 20
Kinder erkundeten den Gemeindewald unter dem Motto „Natur erkunden und erleben im Wald“ mit anschließendem Grillen am Schützenhaus. Bei leider widrigen Wetterverhältnissen fand am 6.3.2016 eine
Winterwanderung vom Rathaus zum Seerestaurant und zurück statt, besichtigt bzw. diskutiert wurde der Lärmschutz an der Autobahn sowie die Verlaufsvarianten für eine mögliche Nordumgehung um den
Ortsteil St. Leon.
Nach dem Bericht des Schriftführers Tobias Rehorst, der insbesondere auf die Online-Öffentlichkeitsarbeit der Freien Wähler via Homepage und Facebook einging, berichtete Astrid Schindler als
Kassenführerin über eine gesunde Vereinskasse. Einwandfreie Kassenführung wurde wiederum ihr von Kassenprüfer Udo Stegmüller, auch in Vertretung für seinen Kollegen Karl-Heinz-Steinhauser,
attestiert.
In seinem Fraktionsbericht erläuterte der Fraktionsvorsitzende Siegfried Köck die Arbeit der Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler St. Leon-Rot. Wichtiges Thema sei rückblickend und aktuell
die Flüchtlingsunterbringung, die Fraktion habe hier wichtige Impulse gesetzt, zum einen um das Thema mehr auf die Agenda zu rücken, zum anderen um eine dezentrale Unterbringung zu gewährleisten, was
man auch mit einem Antrag untermauert habe. Für einen Neubau einer Flüchtlingsunterkunft im Gewerbegebiet Schiff 2 habe man im Gemeinderat einen Kompromiss hinsichtlich des Standorts gefunden,
nachdem sich ein Bürgerantrag gegen den zunächst geplanten Standort formiert hatte. Das von der Gemeinde gekaufte Gebäude Hauptstraße (ehem. Metzgerei Speckert)wird ebenfalls für Zwecke rund um das
Thema Asyl genutzt, etwa zum Aufbau eines Kleiderladens der Bürgerinitiative Asyl. Weitere Gebäude wurden als mögliche Unterkünfte durch die Gemeinde erworben, wichtig sei den Freien Wähler dabei
Transparenz, sowohl was den Kauf als auch die Belegung dieser Immobilien betrifft.
Großer Diskussionspunkt war im zurückliegenden Jahr weiterhin der Kauf der Kramermühle durch die Gemeinde. Die Fraktion habe dieses Vorhaben auch vor dem Hintergrund der historischen Bedeutung des
Anwesens unterstützt. Wichtig sei jedoch, auf der Freifläche neben dem Mühlengebäude sozialen Wohnungsbau zu ermöglichen, was auch ausdrücklich als Bedingung formuliert wurde. Für das Nutzungskonzept
des Mühlengebäudes soll ein runder Tisch eingeführt werden, an dem Vertreter der Verwaltung, des Gemeinderats, sowie des neuen Mühlenvereins gemeinsam teilnehmen, die Letztentscheidung liege jedoch
beim Gemeinderat.
Siegried Köck ging anschließend auf die finanzielle Lage der Gemeinde ein: Einer erfreulichen Einnahmesituation stehen hohe Transferleistungen an Kreis und Land gegenüber sowie massive
Investitionen in die Infrastruktur der Gemeinde. Mit diesen Investitionen zeige man jedoch aber auch Gestaltungskraft, arbeite die Prioritätenliste der Gemeinde ab und entwickle die Zukunft der
Gemeinde. Wichtig sei den Freien Wählern, das erreichte Niveau zu halten und Pflicht- vor Wunschaufgaben abzuarbeiten.
Für das laufende Jahr stehe die Fertigstellung des Mensaneubaus auf der Agenda, zusätzlich wie auch in den Jahren zuvor außerdem die schrittweise Modernisierung der Straßen, Brücken sowie die
Unterhaltung der Friedhöfe. Die Begegnungsstätte für Trauerbegleitung wurde als Pilotprojekt am Friedhof in Rot auf den Weg gebracht. Neben der Unterkunft für Flüchtlingen hinter dem Rewe-Markt soll
auch im Übrigen Gebiet Schiff 2 mit der Erschließung begonnen werden. Parallel laufen auch die Planungen für ein Ärztehaus, das allerdings von einem privaten Bauträger in enger Zusammenarbeit mit der
Gemeinde verwirklicht wird, die Gespräche mit den ortsansässigen Ärzten laufen, angedacht sind ca 8 Arztpraxen sowie Fläche für ein Café.
Ein weiteres kommunalpolitisches Schwerpunktthema war und ist die Umgehungsstraße St. Leon. Neben einer Bürgerinformationsveranstaltung war mit Unterstützung der Freien Wähler eine Bürgerbefragung
im Rahmen der Landtagswahl durchgeführt worden, eine knappe Mehrheit hat sich für die Umgehung ausgesprochen.
Das Langzeitvorhaben „Neues Jugendzentrum“ nehme konkrete Formen an, derzeit laufe das Verfahren für die Entscheidung über die Trägerschaft. Umweltthemen wie die Energieversorgung der
Liegenschaften, Straßenthemen, Überprüfung der Dämmung gemeindeeigener Gebäude und der Ausbau der Nutzung von Sonnenenergie werde kontinuierlich weiterverfolgt.
Der demografischen Entwicklung trägt die Gemeinde Rechnung durch Unterstützung Privater beim Bau von betreutem Wohnen. Ein Antrag der Freien Wähler schlägt vor, seniorengerechtes Wohnen in
Eigenregie zu prüfen.
Der Fraktionsvorsitzende betonte, dass man weiterhin engagiert an der Diskussion im Rat teilnehmen werde und auch zukünftig die Arbeit der Verwaltung durch eigene Impulse, etwa Anträge,
beeinflussen wolle.
Der anschließend erfolgte Antrag von Anneliese Runde über die Entlastung wurde von der Versammlung einstimmig angenommen. Der Sitzung folgte ein gemütlicher Gedankenaustausch mit gutem Essen
und Getränken im VfB-Clubrestaurant.
Wie lautet die Frage, die am 13.3.2016 der Bürgerschaft zur Beantwortung vorgelegt wird?
Sind Sie für die Realisierung einer Umgehungsstraße für den Ortsteil St. Leon gemäß dem Generalverkehrs- bzw. Maßnahmenplan des Landes Baden-Württemberg? Ja -- nein
Was soll die Umgehungsstraße für St. Leon bringen?
Die Durchgangsstraßen durch St. Leon (Roter Straße, Marktstraße, Kirrlacher Straße und Reilinger Straße sind stark befahren. Die Anwohner beklagen Lärm und Luftverschmutzung. Eine Umgehung
könnte diesen Verkehr reduzieren und die Probleme der Anwohner verringern.
Wie stark ist die Belastung derzeit?
Die Verkehrszählung von 2012 ergab folgende Durchschnittswerte an einem Tag:
Roter Straße 14200 kfz/d
Reilinger Straße 5600
kfz/d
Kirrlacher Straße 4800 kfz/d
Wo soll eine Umgehungsstraße verlaufen?
Es gibt verschiedene Optionen, die theoretisch auch kombinierbar sind:
- Sog. Südumgehung: Entlastung des Verkehrs von Kirrlach Richtung Rot (Kirrlacher Straße, Marktstraße und Roter Straße. Würde entlang der A 5 führen. Problem: Kraichgauquerung. Bisher noch nicht
konkret geplant, soll aber auf Wunsch des Gemeinderats zumindest geprüft werden. Weil es sich bei der Kirrlacher Straße um eine Kreisstraße handelt (K 4152), käme nur der Landkreis als Bauherr in
Betracht, bzw. die Gemeinde (sog. Gemeindeverbindungsstraße) – das heißt, die Gemeinde wäre frei in der Planung, müsste aber auch selbst für die Finanzierung und den Unterhalt aufkommen.
- Sog. Nordumgehung: Entlastung des Verkehrs von Reilingen Richtung Rot (Reilinger Straße, Marktstraße und Roter Straße). Würde zwischen der St. Leoner Bebauung und dem Seengebiet um den St. Leoner
See herum verlaufen. Den genauen Verlauf würde das Land Baden-Württemberg als Bauherr festlegen. Da es sich bei der Roter Straße/Marktstraße/Reilinger Straße um eine Landesstraße handelt (L 546) käme
das Land als Bauherr in Betracht, dann würde das Land die Kosten für Bau und Unterhalt tragen. Das ist derzeit vorgesehen, die Straße ist im Landesverkehrswegeplan enthalten.
- Sog. Westumgehung: Entlastung des Verkehrs von Kirrlach Richtung Reilingen (Kirrlacher Straße, Reilinger Straße) – wird weniger diskutiert, weil eine solche Verbindung weiter östlich im Wald
bereits existiert und zumindest der Durchgangsverkehr auf der Beziehung Reilingen Kirrlach relativ gering ist.
Was empfiehlt das Verkehrsgutachten?
Die bestmögliche Entlastung bietet laut Verkehrsgutachten (Modus Consult 2012) eine Kombination aus Nord- und Südumgehung.
Um welche Option geht es bei der Befragung am 13.3.2016?
Es geht nur um die Nordumgehung, weil es sich bei dieser um die einzige Maßnahme handelt, die im Verkehrswegeplan des Landes bereits enthalten ist, sodass hier bereits erste Schritte in die Wege
geleitet wurden, die eine Realisierung ermöglichen, wenn auch klar ist, dass es in jedem Fall noch einige Jahre dauern würde, bis es zu einer Realisierung kommt. Ende 2013 hat das Ministerium für
Verkehr und Infrastruktur Baden Württemberg die Ergebnisse der Priorisierung für den Neu- und Ausbau von Landesstraßen vorgestellt. Von 176 gemeldeten Neubaumaßnahmen wurden nach der Bewertung und
Priorisierung nur 29 Maßnahmen aufgenommen, ein davon ist die L 546 Ortsumgehung St. Leon.
Warum wird nur über die Nordumgehung abgestimmt?
Es handelt sich um verschiedene Baulastträger, also verschiedene Zuständigkeiten und Finanzierungen. Bei der Kirrlacher Straße handelt es sich um eine Kreisstraße, bei der
Reilingerstraße/Marktstraße/Roter Straße um eine durchgehende Landesstraße (L 546). Bei der Nordumgehung sind die Vorbereitungen bereits weiter fortgeschritten, da diese Straße bereits im
Maßnahmenplan des Landes aufgelistet ist. Aus diesem Grund hat sich der Gemeinderat dafür entschieden, nun lediglich über die Nordumgehung abzustimmen. Damit ist keine Aussage über die Realisierung
einer möglichen Südumgehung getroffen.
Ob und wie eine Südumgehung realisiert werden kann, prüft die Verwaltung derzeit. In einer der kommenden Sitzungen wird der Gemeinderat diese Thematik erstmals behandeln.
Wo soll diese Straße genau verlaufen?
Sie soll den Verkehr, der von Reilingen kommt an St. Leon vorbeiführen. Wo sie genau beginnt (schon heute St. Leoner See oder erst Kreisverkehr Reilinger Straße?), wo sie genau endet (z.B. Roter
Straße ehemaliger Minimal/Matratzen Concord oder Unterführung Autobahn A 5 direkt Richtung Walldorf?) ist noch völlig offen – genau das wird im Planfeststellungsverfahren unter Beteiligung
zahlreicher Betroffener, Behörden und Grundstückseigentümer entschieden – die Gemeinde möchte nun aber die Grundsatzfrage klären, bevor das aufwändige Verfahren sinnlos durchgeführt wird. Das
Verkehrsgutachten (Modus Consult) sieht 3 denkbare Varianten vor, ob es nicht bessere gibt oder ob diese wirklich planerisch realisierbar sind, wird sich erst im Verfahren zeigen.
Wie wird sich der Verkehr entwickeln?
Das kann leider niemand ganz genau sagen. Jeder Prognose wohnt ein Element der Unwägbarkeit inne. Die Zahlen, die der Gutachter Dr. Gerricke (Büro Modus Consult) seiner Prognose zugrunde
gelegt hat, sind jedoch nach den anerkannten Methoden der Verkehrsberechnung ermittelt, Grundlage sind die Prognosen der Verkehrsentwicklung des Landes. Die Straßenverkehrsprognose Baden-Württemberg geht dabei z.B: für den Zeitraum von 2005 bis zum Jahr 2025 von einer Zunahme im Leichtverkehr von +13% bzw. im Schwerverkehr von
+24% aus, für den Zeitraum 2012 bis 2025: Leichtverkehr: +8,5% / Schwerlastverkehr: +18%.
Das Gutachten unter Zugrundelegung der Verkehrsprognose des Landes BW von folgenden Belastungen auf den Durchfahrtsstraßen in der Gemeinde im Jahr 2025 aus:
- Roter Straße: 17100 Fahrzeuge
- Reilinger Straße: 5800
- Kirrlacher Straße: 5900
Ob diese Zahlen so eintreffen, weiß derzeit niemand. Für die Umgehungsstraße Rot haben sich die im Vorhinein prognostizierten Zahlen bei einer Zählung nach der Eröffnung der Straße weitgehend
bestätigt, wenn auch teilweise unter-/überschritten:
Auszug aus mehreren Gutachten (Büro Bender und Stahl) zur Umgehung Rot (kfz/h):
|
Hauptstraße West
|
Hauptstraße Ost
|
Walldorfer Straße
|
Gemessen 1999 (ohne Umgehung)
|
14 100
|
16750
|
8950
|
Berechnung im Jahr 2001 für 2015 (Prognose)
|
8 450
|
12 050
|
6300
|
Tatsächlich gemessen 2009
|
10 950
|
12 307
|
4285
|
Dagegen ist aber festzustellen, dass die Verkehrsentwicklung zwischen den Zählungen 2007 und 2012 auf den Durchgangsstraßen in St. Leon in einigen Bereichen rückläufig war.
Erwähnt werden muss jedoch auch, dass der Gutachter für die Prognose St. Leon 2025 von gleich bleibenden Einwohnerzahlen ausgegangen ist, nämlich von 12739 Einwohnern in bestehenden Wohngebieten
(Stand Dezember 2010), berücksichtigt werden nur evtl. Zuwächse in noch zu erschließenden Neubaugebieten, aber nicht im „Bestand“. Diese Zahlen sind bereits heute nicht mehr aktuell: Stand 31.12.2015
hat die Gemeinde 13.733 Einwohner und ist die derzeit am zweitstärksten wachsende Kommune im Rhein-Neckar-Kreis (54 Kommunen).
Zum Vergleich – Einwohnerentwicklung:
2009
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013
|
2014
|
2015
|
12660
|
12739
|
12795
|
12901
|
13240
|
13582
|
13733
|
(Quelle und weitere Zahlen: Statistischer Jahresbericht Gemeinde St. Leon-Rot für 2015)
http://www.st-leonrot.de/pb/site/stleonrot/get/params_E845876585/1859357/Statistischer%20Jahresbericht%202015.pdf)
Was bringen die einzelnen Optionen, wenn man die prognostizierten Zahlen zu Grunde legt?
Ganz genau lässt sich das nicht sagen. Um jedoch hier Klarheit zu schaffen, hat der Gemeinderat eine Verkehrszählung mit Befragung durchgeführt. Dabei wurden über einen längeren Zeitraum die
Autofahrer nach ihrem Herkunfts- und Zielort befragt, um die Verkehrsströme zu analysieren. Daraus ergibt sich für die einzelnen Optionen folgende KfZ-Belastung im Tagesdurchschnitt:
- Roter Straße: 13 400
- Reilinger Straße: 8200
- Kirrlacher Straße: 2500
- Roter Straße: 11900
- Reilinger Straße: 4000
- Kirrlacher Straße: 5600
- Roter Straße: 8200
- Reilinger Straße: 3800
- Kirrlacher Straße: 2200
- Roter Straße: 10 000
- Reilinger Straße: 3500
- Kirrlacher Straße: 3300
- Roter Straße: 12 300
- Reilinger Straße: 5600
- Kirrlacher Straße: 2100
Was sind die Nachteile der Nordumgehung?
- Das Naherholungsgebiet zwischen St. Leon wird durch die Straße zerschnitten, Fußgänger, Jogger und Fahrradfahrer müssen über Brücken die Straße überqueren. Auch eine
Tieferlegung der Straße und teilweise Untertunnelung können das nur bedingt ändern.
- Die Natur in diesem Gebiet wird ebenfalls deutlich beeinträchtigt. In dem von der Nordumgehung voraussichtlich verlaufenden Gebiet befindet sich etwa auch ein
Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiet, das unter besonderem Schutz steht. Die neue Umweltrechtsgesetzgebung sieht allerdings auch weitgehende, strenge Ausgleichsmaßnahmen
vor, sodass zumindest die Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts gewährleistet bleibt. Ohne solche Ausgleichsmaßnahmen werden Infrastrukturmaßnahmen heute gar nicht mehr genehmigt.
- Die Nordumgehung wird ebenfalls Lärm verursachen. Allerdings werden diese Geräusche einerseits wegen der größeren räumlichen Entfernung nicht ebenso laut bei den „neuen“ Betroffenen ankommen, wie der aktuelle Lärm bei den Anwohnern der Durchgangsstraßen und andererseits können im Außenbereich bessere Lärmschutzmaßnahmen geplant werden wie im
Innenbereich. Auch eine Tieferlegung der Straße oder eine partielle Überdeckung sind denkbar – diese Maßnahmen müsste aber die Gemeinde finanzieren.
- Eine neue Straße zieht neuen Verkehr an, die Straße wird daher nicht nur den bisherigen Durchgangsverkehr aufnehmen, sondern erfahrungsgemäß ein Verkehrsaufkommen
darüber hinaus verursachen.
- Das Landschaftsbild wird durch eine neue Straße verändert und beeinträchtigt.
Was sind die Vorteile der Nordumgehung
- Der innerörtliche Verkehr kann entlastet werden. Zwar beträgt der Durchgangsverkehr nur 29 % des Gesamtverkehrs (Verkehrsgutachten Modus Consult 2012), laut Angaben des
Verkehrsplaners Dr. Gerricke handelt es sich dabei aber um einen durchschnittlichen Verkehr, mit dieser Zahl liege man im Hinblick auf den prozentualen Anteil etwa im Mittelfeld. Die Belastung in einzelnen Straßen ist aber insgesamt überdurchschnittlich hoch.
- Ein reduzierter Verkehr sorgt für weniger Lärm, Abgase und Erschütterungen an der Reilinger Straße und in gewissem Umfang auch auf der Marktstraße und Roter Straße.
- Die Gemeinde kann die Landesstraße (Reilingerstraße) zu einer Gemeindestraße umwidmen und hat dann die Möglichkeit, diese Straße neu zu gestalten, um sie etwa für Fahrradfahrer und Fußgänger
sicherer zu gestalten. Auch der Schulweg für Kinder kann sicherer ausgeführt werden.
- Eine reduzierte Zahl von Kraftfahrzeugen als solche macht bereits den Verkehr für Fahrradfahrer und Fußgänger sicherer und macht diese Mobilitätsformen wieder attraktiver.
- Der Schwerlastverkehr (derzeit zwischen 4 % (Roter Straße) und 7% (Reilinger Straße) am Gesamtverkehr) kann reduziert werden, allerdings werden weiterhin noch Busse durch die Ortsmitte fahren.
Einen vollständigen Ausschluss des LKW-Verkehrs gewährleistet nur die Kombination mit einer weiteren Variante.
- Für viele Einwohner wird sich der Weg auf die A 5 bzw. nach Walldorf vereinfachen.
- Durch den insgesamt geringeren Verkehr wird es für Linienbusse einfacher sein, die Fahrpläne aufzuhalten, wodurch deren Zuverlässigkeit steigt und diese Verkehrsform möglicherweise für Pendler
attraktiver wird.
- Weitere Wohnbauflächen können ausgewiesen werden, ohne dass das bisherige Verkehrsnetz an seine Belastungsgrenzen zu stoßen droht.
Was kostet die Nordumgehung die Gemeinde?
Wenn das Land die Straße finanziert, muss das Land auch diese Straße bezahlen. Auch Planungskosten, die die Gemeinde vorschießt, um den Verfahrensverlauf zu beschleunigen, werden ersetzt. Sollte
die Gemeinde allerdings weitere Anforderungen an die Straße haben (partielle Untertunnelung oder Tieferlegung, Lärm-Sichtschutz, besonderer Straßenverlauf), dann muss sie die Kosten dafür auch
tragen.
Wurden neue Verkehrsentwicklungen, etwa E-Mobilität, berücksichtigt?
Nein. Auch hier ist jedoch noch schwer absehbar, wie sich die Nutzung dieser neuen Technologien entwickeln wird. Möglicherweise wird eine Zunahme von Elektro-Autos auf den Straßen in der Gemeinde
die Situation für die Anwohner in Zukunft verbessern. Dabei muss aber beachtet werden, dass zwar die Feinstaubbelastung durch die andere Motortechnologie abnimmt, durch Reifen- und Bremsbelag
allerdings nach wie vor in gewissem Umfang vorhanden bleibt. Hinsichtlich des Lärms muss bedacht werden, dass Rollgeräusche ab einer Geschwindigkeit von 35/40 km/h die Motorgeräusche übertönen. Diese
reinen Fahrgeräusche werden auch bei E-Fahrzeugen vorhanden sein. Der Aspekt der Verkehrssicherheit wird durch die E-Mobilität auch nicht nennenswert verbessert. Nach wie vor wird der Autoverkehr in
der Ortsmitte für Kinder, Radfahrer und Fußgänger eine Gefahrenquelle darstellen. Ebenfalls bedacht werden muss, dass eine Straße wie die Roter Straße bei zunehmendem Verkehr schlicht an
Belastungsgrenzen stößt, vor allem wenn der Verkehr durch abbiegende Fahrzeuge, Unfälle oder ähnliche Vorkommnisse gestört wird. Schon jetzt gibt es Störungen im Verkehrsfluss zu Stoßzeigen. Einen
positiven Faktor könnte der Trend zum E-Bike sein – ob dieser aber die gewünschte Entlastungswirkung bringt, ist ebenfalls wenig realistisch, wie sich an den Zulassungszahlen für die Kraftfahrzeuge
ablesen lässt – einen vollständigen Ersatz für ein KfZ wird das E-Bike wohl eher für nicht allzu viele Bürger sein, etwa wegen den eingeschränkten Transportmögllichkeiten und der eingeschränkten
Wetterfestigkeit.
Was ist mit der demographischen Entwicklung?
Auch diese ist nicht ganz einfach als Argument gegen die Straße ins Felde zu führen. Denn zwar werden insgesamt deutschlandweit weniger Kinder geboren, umgekehrt werden aber auch die älteren
Menschen immer älter und sind länger fit. Entgegen den rückläufigen Geburtenzahlen steigt die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge in Baden-Württemberg stetig (Quelle Land BW
http://www4.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/20498/). Im Übrigen bekommt die Gemeinde St. Leon-Rot vom ersten Teil des „Demographischen Wandels“ derzeit wenig mit: Wohl bedingt durch unsere
attraktive Lage und das gute Kinderbetreuungsangebot sind die Geburtenzahlen in den letzten Jahren stabil geblieben:
2008
|
2009
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013
|
2014
|
2015
|
132
|
110
|
105
|
116
|
101
|
108
|
132
|
114
|
(Quelle und weitere Zahlen: Statistischer Jahresbericht Gemeinde St. Leon-Rot für 2015)
http://www.st-leonrot.de/pb/site/stleonrot/get/params_E845876585/1859357/Statistischer%20Jahresbericht%202015.pdf)
Was ist mit dem Radwegeneubau, der das Radfahren vielleicht zukünftig attraktiver macht, kann nicht dadurch der Verkehr reduziert werden?
Sowohl das Radwegekonzept des Rhein-Neckar-Kreises als auch das von der Gemeinde erstellte sieht keine überörtlichen Neubauten von Radwegen vor, da das bestehende Netz die überörtlichen
Verbindungen bereits gewährleistet. Allenfalls über einen Radweg entlang der L 546 Richtung Reilingen wird nachgedacht, der aber derzeit (sogar beleuchtet) über die Verbindung via St. Leoner See
bisher schon in gut ausgebautem Zustand vorhanden ist. Spekulieren kann man darüber, ob der insgesamt Trend des Radwegenetzausbaus und die Verbesserung der überregionalen Verbindungen, Autofahrer auf
das Rad umsteigen lässt, es wird sich wohl aber auch bei optimistischer Haltung um keine allzu große Zahl handeln.
Innerörtlich sind der Gemeinde schon allein wegen der Straßenbaulast des Landes Grenzen gesetzt – hier könnte eher eine Umgehungsstraße dafür sorgen, dass bessere Radwege/Radschutzstreifen
errichtet werden, sollte die Straße nach erfolgter Umwidmung zur Gemeindestraße werden.
Kann der Lärm vielleicht durch Tempolimits begrenzt werden?
Da es sich bei den Durchfahrtsstraßen jeweils um Straßen des Landes oder des Kreises handelt, hat die Gemeinde nicht allzu viele Einwirkungsmöglichkeiten – durch die neue Lärmaktionsplanung auf
Grundlage von EU-Recht war es jetzt jedoch möglich, zumindest für einen Bereich der Ortsmitte St. Leon eine 30er-Zone anzuordnen. Dabei musste sich aber der Bereich wegen
der gesetzlichen Vorgaben auf die Bereiche begrenzen, die nach Lärmmessungen am stärksten betroffen sind. Noch weitere Begrenzungen auf den Durchgangsstraßen werden wohl eher nicht durchsetzbar
sein.
Wer ist für was?
Die Initiative weist auf die hohe Belastung und eingeschränkte Lebensqualität an den Durchgangsstraßen hin sowie die deutliche Steigerung des Verkehrsaufkommens
innerhalb der letzten 20 Jahre.
- Gegen den Bau der Nordumgehung positioniert sich die Bürgerinitiative NATUeRlich St. Leon STOP Umgehung eV, kurz auch als BINST eV bezeichnet. Die Nordumgehung zerschneide das Gebiet und schließe
seine Nutzung als Naherholungsgebiet unwiederbringlich aus, so die Sprecher des Vereins, Aufwand und Nutzen der Umgehung als Entlastung der Ortsmitte stünden in keinem angemessenen Verhältnis. Die
Gruppe hat eine Internetseite https://ortsumgehung.wordpress.com/ sowie einen Facebookauftritt https://www.facebook.com/natuerlichstleon/
- Die lokalen Parteien und Wählergruppierungen haben sich bisher nur verhalten positioniert, lediglich die „Grünen“ im Gemeinderat St. Leon-Rot stellen sich klar gegen
eine Nordumgehung. Wir Freien Wähler St. Leon-Rot sehen in der Befragung eine wichtige Unterstützung für die künftige Entscheidungsfindung und haben uns in der Vergangenheit stets dafür
ausgesprochen, möglichst viele Varianten prüfen zu lassen, um gegebenenfalls zu einer möglichst verträglichen Lösung zu gelangen.
Wer darf abstimmen?
Jede(r) gemeldete Bürger(in) der Gemeinde deutscher Staatsangehörigkeit ab 16 Jahren kann am 13. März abstimmen - auch ortsansässige EU Bürger.
Muss man abstimmen?
Nein, Wahlen und Abstimmungen, aber auch diese Befragung sind in Deutschland „frei“, das heißt es gibt keinen Wahlzwang. Man kann auch nur an der Landtagswahl teilnehmen oder eben nur an der
Befragung zur Umgehungsstraße.
Briefwahl? Ist möglich, kann sogar per Internet beantragt werden
https://ekp.dvvbw.de/intelliform/assistants/intelliForm-Mandanten/pool/Assistants-Dialoge/Wahlschein/KIVBF/dz_ebd_wahlschein/dialog;jsessionid=D921BA5656AC1EF3E8713F18CA7DAA58.IF0?cc=165999825019EF65B6AC0F16D3AFB56F.IF0-0.
Der Antrag kann noch bis Freitag den 11.3. im Rathaus abgegeben werden, das an diesem Tag extra bis 18.00 Uhr geöffnet ist.
Ist die Entscheidung der Bevölkerung für den Gemeinderat bindend?
Nein. Es handelt sich nicht um einen förmlichen Bürgerentscheid im Sinne des § 21 Gemeindeordnung BW (http://dejure.org/gesetze/GemO/21.html),
bei dem die Einwohner anstelle des Gemeinderats entscheiden, sondern um eine bloße Befragung. Natürlich wird das Ergebnis aber bei der anschließenden Diskussion eine wichtige Rolle spielen.
Welche Folgen könnte ein deutliches „Ja“ der Bevölkerung auf die Frage haben?
Wenn sich eine Mehrheit im Gemeinderat dafür findet, wird der Gemeinderat erneut darüber abstimmen, ob die Gemeinde für das Land die Vorplanung der Straße übernimmt um das Verfahren zu
beschleunigen. Lehnt der Gemeinderat dies ab, so wird das Verfahren regulär vom Land betrieben werden, ohne eventuelle Beschleunigung durch eine Vorplanung der Gemeinde. Die Entscheidung der
Befragung ist für den Gemeinderat nicht bindend – die meisten Fraktionen haben sich jedoch ausgesprochen, die Befragung als Stimmungsbild einzuholen, insofern werden diese Wohl das Ergebnis als
Richtschnur ihrer eigenen Entscheidung annehmen.
Welche Folgen könnte ein deutliches „Nein“ der Bevölkerung auf die Frage haben?
Keine unmittelbaren. Die Maßnahme ist bereits im Generalverkehrswegeplan, dieser hat aber für das Land keine bindende Wirkung. Das Land Baden-Württemberg wird sich wahrscheinlich aber dann
Gedanken machen, ob man eine Maßnahme gegen die Mehrheit der Bevölkerung umsetzen will. Vor dem Hintergrund, dass es sich bei der Maßnahme um eine von nur 6 Neubaumaßnahmen in den kommenden Jahren im
Regierungsbezirk Karlsruhe (bzw. 29 landesweit) handelt und viele andere abgelehnt wurden, dürfte es genügend andere interessierte Kommunen geben, die auf ihr Recht drängen werden. Dann könnte die
Maßnahme nur noch als Gemeindestraße durchgeführt werden, auf Kosten der Gemeinde. Allerdings wäre hier genauso fraglich, ob der Gemeinderat ein solches Infrastrukturvorhaben gegen die
Bevölkerungsmehrheit durchsetzen wird.
Viele der aufgeführten Zahlen finden sich im ausführlichen Verkehrsentwicklungskonzept von Modus Consult, den die Gemeindeverwaltung dankenswerterweise auf ihre
Homepage gestellt hat:
http://www.st-leon-rot.de/pb/site/st-leon-rot/get/1600425
Schon im Juli 2013 haben die Freien Wähler beantragt, die Verbindungen von St. Leon-Rot nach Walldorf und Heidelberg (spät)abends an den Wochenenden zu verbessern. Zum Fahrplanwechsel Dezember
2015 hat es nun endlich geklappt! Für alle Feierlustigen haben wir versucht, diese neuen Verbindungen in einem "Nachtschwärmerplan" zusammen zu fassen, hier als pdf.
Zur Mitgliederversammlung 2015 begrüßte der Vorsitzende der Freien Wähler St. Leon-Rot, Günter Michael, alle
Mitglieder recht herzlich im Gasthaus zur Sonne und begann sogleich mit einem Rückblick über die Aktivitäten des Vereins im zurückliegenden Jahr.
Sehr arbeitsintensiv war dabei die Kommunalwahl, bei der sich die Freien Wähler St. Leon-Rot sowohl auf Kreis-
als auch auf Gemeindeebene beteiligten. Viele Mitglieder und Unterstützter brachten sich für die „Liste“ der Freien Wähler ein. Besonders hob der Vorsitzende den Einsatz von Karl Ittensohn hervor,
der als Fraktionsvorsitzender einen Großteil der Koordination im Vorfeld übernahm. Ebenso lobte er den Einsatz von Theo Vetter der durch Fotos und Gestaltung der Wahlwerbung auf seine Weise den
Wahlkampf prägte. Trotz dieses engagierten Einsatzes gelang es leider nicht, an das gute Ergebnis von 2009 anzuknüpfen, dennoch seien die Freien Wähler mit fünf Mandatsträgern nach wie vor größte
Fraktion im Rat. Ein herzlicher Dank ging an die scheidenden Gemeinderatsmitglieder Susanne Pfleiderer und Karl Ittensohn für die Anstrengungen und Mühen in der Gemeinderatsarbeit über viele Jahre
hinweg.
Günter Michael erwähnte auch die übrigen Veranstaltungen „jenseits der Politik“, die die Freien Wähler im
vergangenen Jahr bestritten: Auf dem Plan standen eine Ferienspaßaktion organisiert von Anneliese Runde, ein Ausflug in den Hermannshof nach Weinheim und auch an der Aktion „Saubere Gemeinde“
beteiligte man sich.
Im Anschluss an den Bericht des Vorsitzenden ging der Schriftführer Tobias Rehorst auf die Öffentlichkeitsarbeit
der Freien Wähler ein: Man veröffentliche Berichte über die öffentlichen Fraktionssitzungen sowohl in den Gemeindenachrichten als auch auf der Vereinshomepage und seit einiger Zeit auch auf facebook
aktiv. Transparente Arbeit und Information der Bevölkerung seien der Fraktion sehr wichtig.
In seinem Fraktionsbericht erläuterte der Fraktionsvorsitzende Siegfried Köck die Arbeit der
Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler St. Leon-Rot. Seit der letzten Wahl haben sich die Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat geändert, weitere Gruppen sind „mit an den Tisch“ gekommen, man habe
sich auf die neuen Kolleginnen und Kollegen einstellen müssen. Bei der Verteilung der Sitze für die Ausschüsse habe man zwar etwa beim Wassergewinnungszweckverband einen Sitz erhalten, sei dagegen
aber beim für die Gemeinde und auch für die Finanzlage sehr wichtigen Kindergartenkuratorium leer ausgegangen. Diesbezüglich habe man eine Änderung der Verträge mit den kirchlichen Trägern beantragt,
um der gewachsenen Bedeutung dieses Gremiums gerecht zu werden.
Durch die positive Entwicklung der Finanzsituation der Gemeinde sei man in der Lage, viele Projekte anzugehen.
Vorrang haben dabei aus Sicht der Freien Wähler auch in Zukunft Pflichtaufgaben. Schwerpunkte der Arbeit im Rat waren die Gestaltung des Neubaus des Kinderbetreuungsgebäudes an der Parkringschule
sowie allgemein der Ausbau der Kinderbetreuung. Auch auf die Einführung und Entwicklung der Gemeinschaftsschule wurde ein deutlicher Fokus gelegt, man wolle für diese neue Schulform gute
Rahmenbedingungen schaffen.
Themen, die die Freien Wähler in nächster Zeit verstärkt fordern werden sind die Erschließung des Gewerbegebiets
Schiff II, die Unterbringung von Flüchtlingen in der Gemeinde sowie der Lärmschutz an den Autobahnen und die Diskussion über eine Umgehungsstraße für den Ortsteil St. Leon. Auch die Realisierung
eines dauerhaft eingerichteten Jugendzentrums ist weiterhin ein großes Anliegen der Freien Wähler.
Als großes Langzeitprojekt steht die Breitbandversorgung in der Gemeinde auf der Agenda, mit der man gemeinsam
mit dem Rhein-Neckar-Kreis „schnelles Internet“ flächendeckend verfügbar machen will.
Der Fraktionsvorsitzende betonte, dass man weiterhin engagiert an der Diskussion im Rat teilnehmen werde
und auch zukünftig die Arbeit der Verwaltung durch eigene Impulse, etwa Anträge, beeinflussen wolle. So sehe die Fraktion noch Optimierungsbedarf im Hinblick auf die Gestaltung der Ortsdurchfahrten
und die entsprechenden Verkehrsregelungen.
Astrid Schindler ging als Kassenführerin in ihrem Kassenbericht auf die Finanzlage des Vereins ein. Man habe in
den letzten Jahren gut und sparsam gewirtschaftet, insbesondere sei es gelungen durch ein großes Maß an Eigenarbeit die Ausgaben für den Wahlkampf 2014 im Vergleich zu 2009 deutlich zu verringern, so
habe man etwa durch den großen Einsatz von Theo Vetter die Kosten für die Werbefotos einsparen können. Die gewissenhafte und sorgsame Arbeit der Kassenführerin wurde anschließend von den
Kassenprüfern Udo Stegmüller und Karl-Heinz Steinhauser bestätigt.
Nachdem auf Antrag von Georg Kesel die Vorstandschaft einstimmig entlastet worden war, wurde dieser von der
Versammlung zum Wahlleiter für die anstehenden Wahlen ernannt. Die von ihm geleiteten Wahlen führten zur folgenden „Neuaufstellung“ des Führungsteams des Vereins:
1.
Vorsitzender Günter Michael
2.
Vorsitzender Hans-Jürgen Back
Kasse
Astrid
Schindler
Schriftführer Tobias
Rehorst
Beisitzer
Ann-Kristin Weis
Beisitzer
Georg Kesel
Beisitzer
Heinz Simon
Beisitzer
Theo Vetter
Kassenprüfer
Karl-Heinz Steinhauser / Udo Stegmüller
Im Anschluss an die Wahlen gab der alte und neue Vorsitzende der Freien Wähler noch bekannt, dass auch in diesem
Jahr ein Besuch des Maifests der Freien Wähler Reilingen geplant ist. Weitere Informationen folgen. Für die Ferienspaßaktion im Sommer unter der Leitung von Anneliese Runde werden wieder Helfer
gesucht. Zudem kündigte er einen weiteren kurzfristig anberaumten Ausflug zum Hermannshof nach Weinheim an.
Abschließend bedankte er sich bei Allen, die im vergangenen Jahr zum Gelingen der Vereinsarbeit beigetragen
haben. Bei guten Gesprächen, Essen und Trinken ließ es sich anschließend noch gut in der „Sonne“ aushalten.
Was ein Glück! Günter Michael hatte mal wieder einen richtig guten Riecher bei der Ausflugsplanung: War das Wetter in den Tagen zuvor noch ein wenig unbeständig, so
feierte der Spätsommer doch am Sonntag noch mal ein letztes herbstliches „Comeback“, das viele Menschen auf die Straßen und öffentlichen Plätze hinauszog und für einen Ausflug schlichtweg optimal
war. Da konnte auch der GdL-Streik die Stimmung nicht trüben, kurzerhand mussten eben die privaten Pkw statt der DB zum Einsatz kommen, um das Ausflugsziel Weinheim zu erreichen. Dort angekommen
stand zunächst die Besichtigung des „Hermannshofs“ an, eines öffentlich zugänglichen Schaugartens: Auf dem Gelände des ehemaligen Freudenberg-Anwesens betreibt nun die Stadt Weinheim gemeinsam mit
der Firma Freudenberg seit über 30 Jahren eine herrliche Gartenanlage, auf der einerseits botanische Untersuchungen hinsichtlich der Verträglichkeit von verschiedenen Wachstums- und
Standortbedingungen stattfinden, der aber auch zu Bildungszwecken der Öffentlichkeit offen steht. Dabei ist das weitläufige Gelände durch veschiedene Pflanzenlebensräume gegliedert, in denen jeweils
verschiedene Arten vorkommen. Steinlagen, Trockenlagen, Wasser- oder Gehölzrand, Rasenbereiche und anglegte Beete – überall finden sich die verschiedensten Blumen, Strächer, Stauden und Bäume, großer
Wert wird dabei auch auf die ästhetische Gestaltung der Anlage zu allen Jahreszeiten gelegt, sodass der Garten das ganze Jahr über ein Blickfang ist.
Der Schwerpunkt der Führung lag daher auf dem „herbstlichen Gewand“ des Hermannshof, das sich dank des tollen Wetters besonders prachtvoll zeigte. Viele Asternarten
stehen derzeit in voller Blüte. Ein Gartenexperte führte die Ausflugsteilnehmer durch das Gelände und erläuterte zahlreiche Besonderheiten der Parkflora, gab allerlei Gartentipps und stand
bereitwillig für alle Fragen zur Verfügung.
Nach einem kleinen Päuschen im Garten ging es quer durch die beschauliche Weinheimer Altstadt zum Mittagessen in die „Woinemer Hausbrauerei“ - bei deftiger Odenwälder
Kost und hausgebrautem Bier kamen an der riesigen Tafel viele gute Gespräche zustande, lebhaft wurde etwa auch über die Kommunalpolitik im „fernen“ St. Leon-Rot diskutiert. Auf dem Rückweg zum
Hermannshof naschten viele Ausflügler noch wahlweise Eis oder Kuchen in der Innenstadt. Alles in allem wieder ein rundum gelungener Ausflug. Einigkeit herrschte darüber, dass der Ausflug zum
Hermannshof eigentlich noch mal im Frühjahr stattfinden muss, wenn die Gartenanlage nach dem „Winterschlaf“ zu neuem Leben erwacht. Vielen herzlichen Dank an unseren Vorsitzenden Günter Michael und
seine Frau Gertrud, die im Vorfeld alles perfekt vorbereitet hatten.
Augen auf im Wald! Was es alles in den großen „Biotopen“ quasi direkt vor unserer Haustür zu entdecken gibt, konnten die 13 Jungen und Mädchen, die an der
diesjährigen Ferienspaßaktion der Freien Wähler bei einem Tag im Wald erfahren.
Alles drehte sich an diesem Tag um die Tiere und Pflanzen des Waldes. So konnten die Kinder lernen, wie man verschiedene Baumarten an ihrer Rinde, der Borke,
erkennt oder wie man Bäume anhand der Blätter und Nadeln einordnen kann. An manchen Stellen wurden auch Schädlinge der Pflanzen gezeigt, etwa ein von Raupenfraß befallener Laubbaum, der die Kinder
zum Staunen brachte.
Wo man Tiere im Wald am besten findet und wie sie sich durch das Dickicht am besten fortbewegen erklärte die Waldpädagogin Susanne Kaiser-Schmitt von der
Kreisjägervereinigung Heidelberg.
Waldtiere sieht man tagsüber leider selten und auch in der Dämmerung sind viele Tiere sehr scheu. Damit sich die Besucher des Waldes trotzdem ein Bild von den
„Bewohnern“ machen konnten, hatte die Waldpädagogin eigens ihren „Kuno“ mitgebracht, einen nunmehr schon fast 40 Jahre alten präparierten Keiler, der nach anfänglichen Berührungsängsten intensiv
begutachtet wurde. Auch Dachse, Enten, Rehkitz, Hase und Kaninchen waren präpariert und wurden neugierig beäugt. Einige andere Tiee konnten mithilfe von Bildtafeln vorgestellt werden. Den
wachen Augen der „Expedition“ entging schließlich nicht einmal ein gut getarnter Grasfrosch, nachdem man auch diesen genau angeschaut hatte, durfte er aber
flugs wieder ab in seinen Lebensraum springen. Die Naturpädagogin verstand es hervorragend die Kinder in ihren Bann zu ziehen. Kurzweilig und unterhaltsam lernten sie dabei eine Menge über die Tiere,
ihre Verhaltensweisen,Vorlieben und die Spuren, die wir von ihnen finden.
Für Susanne Kaiser- Schmitt war es ein großes Anliegen, den Kindern spielerisch den Wert des Waldes als funktionierendes
Ökosystem zu vermitteln und klarzumachen, welche Gefahren diesem Naturraum durch menschliches Verhalten drohen: Jede Menge Müll förderte die Ferienspaßtruppe zutage: Dosen, Fackelreste, Handschuhe,
Plastiktüten – dabei wurde klar, dass es sich dabei nicht nur um Dinge handelt, die im Wald nichts zu suchen haben, weil sie optisch nicht hinein passen, sondern dass es sich oftmals auch um
gefährliche Gegenstände für die Tiere als Waldbewohner handelt, so verletzen sich viele Tiere an achtlos weggeworfenen Glasflaschen oder scharfkantigen Dosen. Ebenso wurde deutlich, dass manches für
uns „normale“ Verhalten manchmal sehr folgenreich sein kann: So sind oftmals freilaufende Hunde die Ursache für Wildunfälle, weil diese die scheuen Waldtiere aus ihren Unterkünften scheuchen und zur
Flucht auf viel befahrende Straßen veranlassen.
Den ganzen Tag über hatten die wissbegierigen Teilnehmer die Möglichkeit, die Waldpädagogin mit ihren Fragen zu löchern. Forschen und im Wald umherziehen macht
aber auch hungrig, mit Grillwürstchen und Getränken sorgten Georg Kesel, Getrud und Günter Michael nach einer Wanderung zum Vereinsgelände des Schützenvereins dafür, dass alle nach dem
ereignisreichen Vormittag satt wurden.
Zum Abschluss des Ferienspaßtages gab es noch eine „Jägerprüfung“, bei der die kleinen Waldexperten ihr den Tag über angeeignetes Wissen unter Beweis stellen
konnten, mit positivem Ergebnis: Fast alle Tierfelle wurden erkannt, Fußspuren korrekt zugeordnet und Tiergeräusche treffsicher erkannt. Als Belohnung und als Erinnerung an den Tag bekamen die
„Nachwuchsexperten“ kleine Geschenke mit nach Hause, etwa ein Lesezeichen und ein Spurenbestimmungsheft, die sie dann gleich stolz ihren Eltern präsentieren konnten.
Neben Frau Kaiser-Schmitt und dem Verpflegungsteam waren die Betreuerinnen Martina Steinhauser und Ann-Kristin Weis für die Betreuung der teilnehmenden Kinder
verantwortlich, ebenso Anneliese Runde, die sich zudem für die Gesamtorganisation der Veranstaltung verantwortlich zeigte. Der Verein der Freien Wähler e.V. bedankt sich bei allen für ihre
tatkräftige Mithilfe!
Wir hoffen, viele Kinder im nächsten Jahr wieder begrüßen zu dürfen!
Zu einem Vortrag der besonderen Art hatten die Freien Wähler am 15.4.2014 ins FC-Clubrestaurant eingeladen – als „Abenteuer Afrika“ wurde die Veranstaltung angekündigt, der Titel und die beiden
Vortragenden Franziska Ornau und Tobias Rehorst lockten erfreulich viele Zuschauer zu dem Diaabend über ihre Erlebnisse in Afrika. Franziska Ornau hatte von Dezember 2013 bis März 2014 einen
Freiwilligendienst in Ghana geleistet. Über die deutsche Organisation „Experiment e.V.“ war sie in ein Waisenhaus nach Swedru im Süden Ghanas gekommen, wo sie dann täglich ihren Dienst versah. Etwa
40 Kinder im Alter von 1 bis 13 Jahren leben in dem Waisenhaus. Der Tag begann mit dem täglichen Waschen und Anziehen der Kinder, außerdem musste täglich geputzt werden, das Essen vorbereitet,
Geschirr gespült und die Kleider gewaschen werden. Als „Mädchen für alles“ wurde sie auch in der Schule eingesetzt, die an das Waisenhaus angeschlossen war, mit den Grundschülern lernte sie Englisch
und Mathe. Auch an Projekten wie dem Anstrich einer Schutzmauer zur Straße hin beteiligte sie sich und hinterließ farbige Spuren in Ghana. Neben der Arbeit nutzte Franziska ihre Zeit, um Land und
Leute auf Ausflügen kennen zu lernen. Nationalparks, Strände und größere Städte standen auf dem Wochenendreiseplan. Kullernde Kinderaugen auf den Bildern, Fotos von den Gebäuden und der Landschaft
verschafften den Zuhörern einen Einblick in die Zeit in Ghana. Nachdrücklich in Erinnerung blieben sicher vielen die Einfachheit des Alltags im Waisenhaus, wo nur mit simplen Hilfsmitteln und
einfachem Essen der Betrieb organisiert wurde. Franziska berichtete auch von der Mentalität der Menschen in Ghana, wo Vieles nicht immer ganz so eng gesehen wird und sich das Leben allgemein lockerer
gestaltet, was den Menschen aber hilft, mit ihrem oftmals schweren Alltag zurecht zu kommen.
Von diesem Mentalitätsunterschied zu Deutschland wusste auch Tobias Rehorst zu berichten, der vier Wochen im über 4000 km von Ghana entfernten Kenia verbracht hatte. Gemeinsam mit 7 weiteren
Deutschen verbrachte er die Zeit im Osten des Landes in der Nähe des Viktoriasees in einer der ärmsten Provinzen des Landes. Dort half die Gruppe des von Kolping Deutschland organisierten „Workcamps“
in den Schulen einer Missionsstation, packte aber auch sonst dort an, wo gerade Hände benötigt wurden, etwa in der Krankenstation, der Bäckerei oder bei Renovierungsarbeiten. Tobias berichtete
daneben aber von vielen weiteren Erfahrungen, eindrucksvoll sei es etwa gewesen, die Präsidentschaftswahlen in Kenia miterleben zu können, wenn auch die angespannte Lage überall spürbar war.
Begegnungen mit vielen Menschen auf dieser Reise werden noch lange als bleibende Erlebnisse zurückbleiben. Die farbenfrohen Fotos zeigten die erstaunliche Vielfalt des ostafrikanischen Landes.
Die Freien Wähler bedanken sich bei den beiden Referenten für ihren interessanten und abwechslungsreichen Vortrag. Daneben geht ein Dankeschön an Bernadette Hetmank vom Verein „Kinderhilfe Ruteete
Uganda“, die auf Einladung der Referenten spontan noch weitere Informationen zur Arbeit ihres Vereines beitrug. Der von ihr geleitete und seit 2010 in unserer Gemeinde tätige Verein unterstützt eine
Schule im Westen Ugandas, dem Nachbarland Kenias und leistet zudem gezielt in der Provinz Ruteete Hilfe zur Selbsthilfe, in dem etwa AIDS-Waisen Unterstützung beim Aufbau einer Existenz und bei der
Sicherung der Lebensgrundlage ihrer Familie gegeben wird. Über private Kontakte zu den Verantwortlichen vor Ort kann sichergestellt werden, dass die Spenden aus Deutschland auch ankommen. Der Inhalt
einer am Abend aufgestellten Spendendose wurde für die segensreiche Arbeit des Vereins zur Verfügung gestellt. Nach Angaben von Frau Hetmank soll das Geld dazu genutzt werden, das Mittagessen an der
Schule auszubauen, so dass alle Kinder in den Genuss einer warmen Mahlzeit am Mittag kommen. Weitere Infos gibt’s hier: http://kinderhilfe-ruteete.org/
Neben dem Blick in die Zukunft lag der Schwerpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freien Wähler auf der Rückblende in die Vergangenheit, jährt sich doch 2014 die erstmalige Wahl von
„Freien Wählern“ in den Gemeinderat von St. Leon-Rot zum 30. Mal.
Zuvor waren gemäß der Satzung noch andere Formalien einzuhalten: Dem Bericht über die Aktivitäten des Schriftführers durch Tobias Rehorst folgte eine Übersicht über den Kassenbestand durch
Kassenführerin Astrid Schindler. Dieser wiederum wurde durch die Kassenprüfer Udo Stegmüller und Karl-Heinz-Steinhauser eine hervorragende und gewissenhafte Arbeit bestätigt, weshalb sie die
Entlastung der Kasse empfahlen. Die Entlastung erfolgte später gemeinsam mit der durch Robert Lang beantragten Entlastung des Vorstands einstimmig durch die Versammlung.
Einen größeren Raum des Abends nahm der Bericht des Fraktionsvorsitzenden Karl Ittensohn über die Arbeit im Gemeinderat ein. Die Gemeinderäte der Freien Wähler haben nach seiner Darstellung
besonders in den Themen der Kinderbetreuung und der Schulentwicklung engagiert. Den von der Gemeindeverwaltung forcierten Ausbau der Seniorenarbeit habe man angeregt und begleite ihn weiterhin. Sehr
erfreut sei man darüber, dass die Planung des Neubaus für das bisher als Provisorium konzipierte Jugendzentrum voranschreiten.
Große Anstrengungen seien weiterhin darauf verwendet worden, die bisherige Gemeindeinfrastruktur zu erhalten und zu erneuern, dies beträfe die Straßen- und (Ab)wasserleitungssanierung ebenso wie
die Erneuerung der Freizeitanlage St. Leoner See. Der demnächst vollendete Neubau eines Seerestaurants würde die Attraktivität des Sees weiter steigern. Im Jahr 2013 sei neben dem Beginn des Baus
eines Kinderbetreuungsgebäudes an der Parkringschule die Sanierung der Ortskerne vorangetrieben worden, zahlreiche neue Parkplätze und die Umgestaltung bereits vorhandener Plätze hätten eine
Aufwertung des Ortsbildes erreicht. Der von den Freien Wählern beantrage Energieberater hatte im Dezember 2012 seine Arbeit aufgenommen, mit seiner Hilfe konnte nun etwa eine Fotovoltaikanlage auf
der Kläranlage auf den Weg gebracht werden. Dem Ziel eines umweltverträglichen Energieeinsatz in der Gemeinde komme man dadurch wieder näher.
Als Ausblick für 2014 kündigte Karl Ittensohn an, die Anstrengungen für einen besseren Lärmschutz an den Autobahnen weiter vorantreiben zu wollen. Im Auge behalten werden müsse der Bedarf an
Kinderbetreuung, der durch weitere Zuzüge in die Gemeinde wieder steigen könnte. In Kürze werde das neue Wasserwerk in Betrieb gehen und so die Versorgungssicherheit der Bevölkerung sichern. Die
Gestaltung der Gemeinschaftsschule werde ebenso eine große Rolle spielen, prognostizierte Ittensohn. Für die Zukunftsfähigkeit der ärztlichen Versorgung in der Gemeinde müssten neue Konzepte
erarbeitet werden, ebenso wie im Bereich der Seniorenbetreuung. Sehr genau begleitet werden muss durch die Gemeinderäte die anstehende Ausschreibung der Buslinien, die dann für längere Jahre an einen
Betreiber vergeben werden: Es gelte die besten Bedingungen für die Gemeinde zu realisieren, angedacht sei etwa die weitere Verbesserung der Linien zu den Bahnhöfen Neulußheim und Rot-Malsch sowie
eine Verbesserung der Ruftaxisituation.
Ziel sei weiterhin die Verbesserung der Versorgung mit Internet, angestrebt werde ein flächendeckendes Glasfasernetz. Bei der Umgestaltung von Gemeindestraßen müsse mehr Wert auf die Sicherheit
der schwächeren Verkehrsteilnehmer gelegt werden, weitere Radwege oder Radschutzstreifen seien sehr wünschenswert. Themen, welche die Freien Wähler immer im Auge hätten sei die Gebührenstabilität
zugunsten der Bürger sowie eine ausgewogene Förderung der Vereine, was man auch in Zukunft beibehalten wolle.
Abschließend bedankte sich der Fraktionsvorsitzende für die Zusammenarbeit mit der Gemeinderatsfraktion und der Vorstandschaft des Vereins.
Den Anlass „seit 30 Jahren Freie Wähler im Gemeinderat“ nutzte der Vereinsvorsitzende Günter Michael für einen Rückblick auf 30 Jahre Vereinsarbeit: Die Idee, eine unabhängige Wählervereinigung zu
gründen, sei letztlich ein Kind des Zufalls gewesen: Völlig ungeplant trafen sich im Frühjahr 1984 Dr. Jürgen Dabelstein, der gerade auf der Rückreise eines mehrere Jahre dauernden Aufenthalts im
Libanon war und Georg Kesel mit ihren Familien auf einem Campingplatz an der Adria im ehemaligen Jugoslawien. Die beiden Schulfreunde stellten fest, dass sie beide ihre Interessen von der – aus ihrer
Sicht - sehr einseitig besetzten Kommunalpolitik in ihrer Heimat nicht vertreten sahen. Statt nur weiter zu klagen ergriffen sie sofort nach ihrer Rückkehr die Initiative und stellten innerhalb von
nur 2 Wochen eine Liste für die anstehende Kommunalwahl auf – ein spannendes Unterfangen, das jedoch mit 12 Kandidaten – je hälftig aus beiden Ortsteilen – mit einem Altersdurchschnitt von 36 Jahren
immerhin zu 3 Sitzen im neuen Gemeinderat führte: Die Geburtsstunde der Freien Wähler in der Doppelgemeinde, eine Neuerung in der Gemeindepolitik, die allerdings auch an die zuvor in den noch
selbständigen Gemeinden St. Leon und Rot bestehenden Freien Wähler Vereinigungen anknüpfte.
Ziel der jungen Fraktion war stets „unabhängige Kommunalpolitik ohne Parteibuch“ zu betreiben, die Fraktionsführung übernahm der erfahrene Raimund Weis. Anfangs habe man schwer zu kämpfen gehabt,
um sich gegen die etablierten Parteien zu behaupten, Themen waren aber schon in den Anfangsjahren eine bessere Transparenz in der Gemeinderatspolitik, etwa mit der Forderung, die Protokolle der
Sitzungen zu veröffentlichen oder der Forderung, Fragestunden für Bürger zu Beginn der Sitzung einzuführen – heute alles selbstverständliche Elemente der Gemeinderatsarbeit, damals höchst umstritten.
Auch den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen hatte man sich sehr früh auf die Fahnen geschrieben.
Der Vorsitzende Günter Michael resümierte abschließend:“Ohne Parteibuch - wie weit über 90% der deutschen Bevölkerung- unsere Demokratie zu leben, sich politisch für unsere Gemeinde einzumischen,
war und ist die Intention der Freien Wähler Ortsverband St. Leon-Rot“, und fährt fort: „In all den Jahren unserer Gemeinderatsarbeit haben wir unsere Gestaltungskraft in Zukunftsentwürfe für unsere
Heimatgemeinde eingebracht. Wir haben uns durch konstruktive Mitarbeit, Anträge und Initiativen an den Bedürfnissen unserer Bürger orientiert und keine Entwicklung außer Acht gelassen.“
Im Anschluss an diesen Rückblick wurden langjährige Mitglieder durch den Vorstand geehrt. Dies waren für 25 Jahre: Herbert Brecht, Robert Lang, Horst Marek, Karin Thome, Reinhard Thome und Ludwig
Zeidler. Bereits zu Beginn mit den Freien Wählern (30 Jahre) in St. Leon-Rot verbunden sind Anneliese Runde, Dr. Jürgen Dabelstein, Georg Kesel, Ernst Richard Rabe, Reiner Seithel, Roland Wahl und
Raimund Weis.
Im Anschluss an die Ehrungen folgte ein lebhaftes Gespräch über die Entwicklung der vergangenen Jahre, einige Vorsitzenden der letzten 30 Jahre berichteten aus ihren Erfahrungen in der Gemeinde –
zusammenfassen lässt sich die Diskussion mit den Worten des ehemaligen Vorsitzenden Robert Lang: „Die Arbeit der Vergangenheit geht heute nahtlos weiter, das macht einen wirklich stolz Freier Wähler
zu sein.“
Mit einem herzlichen „Guten Abend“ begrüßte der Vorsitzende Günter Michael die Mitglieder der Freien Wähler eV zu einer Mitgliederversammlung der besonderen Art, denn auf der Tagesordnung drehte
sich eigentlich alles nur um die Nominierung der Kandidatinnen und Kandidaten der Freien Wähler für die Gemeinderats- und Kreistagswahlen am 25.5.2014. Die Bürgerschaft der Gemeinde St.Leon-Rot ist
für diesen Tag zur Wahl eines neuen Gemeinderats und eines neuen Kreistags aufgerufen. Die Freien Wähler wollen auch zukünftig ihre konstruktive Mitarbeit in diesem Gremium fortführen und die
erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre weiterentwickeln.
Über die „Liste“ der Freien Wähler, mit der die Wählervereinigung – denn die Freien Wähler sind keine Partei – antritt, mussten die Mitglieder des eingetragenen Vereins entscheiden. Souverän und
mit viel Bedacht moderierte Günter Michael unterstützt von Susanne Pfleiderer, Anneliese Runde, Theo Vetter und Karl-Heinz Steinhauser, durch den Abend, durch die gute Vorbereitung im Vorfeld ging
das eigentliche Wahlprozedere naht- und problemlos über die Bühne. Bevor die eigentliche Abstimmung über den Listenvorschlag der Freien Wähler erfolgte, stellten sich die 22 Kandidaten und die
Ersatzkandidaten für die Gemeinderatswahl vor, ebenso wie die Kandidaten für die Kreistagswahl. Für die Kommunalwahlen 2014 hat sich auf dem Listenvorschlag der Freien Wähler eine starke, gut
durchmischte Truppe zusammengefunden, die sich aus allen Altersgruppen, Berufs- und Interessengruppen rekrutiert. Gemeinsam ist ihnen das Interesse an der Kommunalpolitik, ihre Begeisterung, sich für
andere einzusetzen und das Bewusstsein, dass es zumindest auf Kommunalebene keiner Parteien bedarf, sondern unabhängiger, engagierter Bürger, die die besten Lösungen für die Menschen vor Ort finden,
die Verwaltung überwachen und neue Impulse geben. Für diese Ideale stehen die Freien Wähler und setzen diese mit einem besonderen Augenmerk auf Transparenz, Umweltverträglichkeit, Zukunftsfähigkeit
und Nachhaltigkeit um.
Obwohl es den Freien Wählern sehr wichtig ist, dass jeder seine Meinung frei äußern kann und jede Form von Fraktionszwang abgelehnt wird, erfolgten die abschließenden Abstimmungen über die Liste
in einer bemerkenswerten Einmütigkeit: Die Mitglieder akzeptierten den von der Vereinsführung und den amtierenden Gemeinderätinnen und Gemeinderäten der Freien Wähler erarbeiteten Vorschlag
einstimmig in geheimer Wahl! Zuvor war bereits einstimmig der Beschluss ergangen, „en bloc“, dh über die Liste im Gesamten abzustimmen und die Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge aufzuführen,
auch eine Besonderheit der Freien Wähler: Während andere Parteien ihre Listenplätze einzeln auswählen - teils aus Prestigegründen oder auch weil den „oberen“ Plätzen bessere Chancen eingeräumt werden
– ist die Liste der Freien Wählern seit vielen Perioden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet – das zeigt auch, dass bei den Freien Wählern jeder Kandidat gleich viel zählt und in gleichem Maße
ernst genommen wird, denn entscheiden werden am 25.5. die Wähler.
Die Kandidatinnen und Kandidaten der Freien Wähler für den Gemeinderat lauten wie folgt:
Hans-Jürgen Back
Heidrun Beck
Hans-Jürgen Brox
Jürgen Deschner
Jürgen Edinger
Michael Ganter
Adolf Geider
Monika Hecker
Karl Ittensohn
Harald Käsmacher
Daniel Köck
Siegfried Köck
Sebastian Post
Tobias Rehorst
Anneliese Runde
Frank Seifert
Udo Stegmüller
Martina Steinhauser
Christoph Teusch
Theo Vetter
Peter Weinlein
Ann-Kristin Weis
Ersatzkandidaten: Dennis Geider, Eberhard Rössler, Heinz Simon, Reinhard Thome
Die Kandidaten für den Kreistag:
Ansgar Bensch
Jürgen Deschner
Jürgen Edinger
Karl Ittensohn
Siegfried Köck
Tobias Rehorst
Michael Schmidt
Zum Abschluss der erfolgreichen und überaus harmonischen Nominierungsversammlung bedankte sich Günter Michael bei allen Mitgliedern und Unterstützern
für die bisher unternommenen Mühen und gab gleichzeitig den Startschuss für einen engagierten, einfallsreichen Wahlkampf 2014. Für den 4.4.2014 kündigte er eine ordentliche
Mitgliederversammlung an, bei der noch gesondert das Jubiläum „30 Jahre Freie Wähler im Gemeinderat St.Leon-Rot“ gefeiert werden wird. Der Fraktionsvorsitzende Karl Ittensohn schloss sich den Worten
Michaels an und drückte seine Hoffnung auf einen fairen Wahlkampf in der Gemeinde aus. Allen Kandidaten wünschte er viel Erfolg!
Auf den Spuren der Demokratie – Jahresausflug der Freien Wähler zum Hambacher Schloss
Angesichts der Unruhen und Proteste in der arabischen Welt, die inzwischen seit längerem in unseren Nachrichten präsent sind, wird Vielen wieder bewusst, wie
privilegiert wir in Deutschland leben unter einer Verfassung, die Menschen- und Bürgerrechte garantiert, die keinesfalls selbstverständlich sind. Dass dies nicht immer so war, das wurde den
Ausflugsteilnehmern beim Jahresausflug der Freien Wähler 2013 bei einem Vortrag in der Ausstellung zum Hambacher Fest im Hambacher Schloss wieder ins Gedächtnis gerufen: Versammlungsfreiheit,
Vereinigungsfreiheit, Meinungsfreiheit – Grundsteine jeder Demokratie, für die in Deutschland Viele über Jahrhunderte hinweg gekämpft haben und infolgedessen nicht wenige leiden mussten, verfolgt
oder gar getötet wurden.
Allein die Tatsache, dass die „Großdemonstration“, die die Veranstalter eigentlich planten, als „Volksfest“ zum Festtag der bayrischen Verfassung getarnt werden musste,
um sie zu ermöglichen und dass die Veranstalter lange Zeit nach einem geeigneten Platz in Privatbesitz suchen mussten, um den Repressionen der Obrigkeit zu entgehen, macht deutlich, wie wenig diese
heute selbstverständlichen Grundwerte damals gewährleistet waren. Und dennoch fand es statt: Das Hambacher Fest, heute als eine der Geburtststunden deutscher Demokratieentwicklung bezeichnet. Etwa 20
000-30 000 Menschen folgten der Einladung der Initiatoren, unvorstellbar, wenn man sich die damaligen Kommunikationsmöglichkeiten vor Augen hält, nur mit Flugblättern war auf die Veranstaltung
aufmerksam gemacht worden. Auf dem Fest, das durchaus Volksfestcharakter hatte, sprachen dann auf verschiedenen Plätzen zahlreiche Redner.
Doch was blieb davon? Nüchtern betrachtet nicht viel. Die Wiederauflage des Festes im folgenden Jahr verhinderten die staatlichen Behörden, viele Redner wurden verfolgt
und festgesetzt. Und trotzdem haben sich wohl durch dieses Fest viele der propagierten Ideale in den Köpfen der Menschen festgesetzt und wurden weitergetragen – aus den Köpfen konnten sie so schnell
nicht durch Repressionen welcher Art auch immer wieder entrissen werden: „Die Gedanken sind frei“ - eine Hymne auf die Meinungsfreiheit, die schon damals verbreitet war. Die Ideen, die auf dem
Hambacher Fest verbreitet wurden führten letztlich auch zur leider erfolglosen Revolution von 1848 und wurden in den Verfassungen von Weimar und Bonn wieder mit Leben gefüllt, sodass unsere heutige
Verfassung, das Grundgesetz letztlich auch in der Tradition des Hambacher Festes steht, weshalb das Hambacher Schloss heute auch als nationale Gedenkstätte ausgebaut ist.
Auf den Spuren der Festteilnehmer damals stiegen wir den Berg zum Schloss hinauf, nach dem Ausstellungsbesuch wanderten wir schließlich ins benachbarte Maikammer, wo
wir uns die Pfälzer Küche munden ließen. Genau wie die Herfahrt traten wir schließlich die Heimfahrt mit der S-Bahn an, die uns sicher nach Hause brachte. Viele gute Gespräche, eine sehr gut
aufbereitete Ausstellung und Führung sowie leckeres Essen werden uns noch lange von diesem Ausflug in Erinnerung bleiben – ein ganz herzliches Dankeschön geht daher an unseren Vorsitzenden Günter
Michael, der gemeinsam mit seiner Frau Gertrud für die Organisation verantwortlich war.
Sommerfreuden in der Stadt
Fröhliche Stimmung herrschte an diesem Sommermorgen am Gleis 2 des Bahnhofes Mingolsheim-Kronau. 28 Kinder mit Ihren Betreuerinnen und Betreuer warteten auf die S-Bahn, die pünktlich losfuhr und
alle nach Karlsruhe brachte.Obwohl die Stadt gerade eine einzige Großbaustelle scheint, waren wir trotzdem schnell am Naturkundemuseum, unserem ersten Ziel angekommen. Einige der Kinder waren schon
zum zweiten oder dritten Male bei unserem Ferienspaßprogramm dabei und kannten sich bestens aus. Wie die Jahre zuvor waren es die Fische, Echsen und Reptilien, die die Kinder am meisten in ihren Bann
zogen. Bald schon hieß es vom Museum Abschied nehmen. So konnten wir bei herrlichem Sommerwetter den zweiten Teil des Ferienspaß-Tages angehen. Ganz gemütlich über, den Marktplatz, am Schloss
vorbei und schnurstracks zu einem richtigen tollen Abenteuerspielplatz, der mitten im Wald liegt. Das war der ideale Platz, an diesem herrlichen Sommertag. Die Kinder konnten begeistert all die
Spielgeräte in Beschlag nehmen. Die Wasserspielplätze hatten es Einigen besonders angetan. Wie gut, dass in den Rucksäcken Ersatzkleidung eingepackt war. Viel zu schnell ging der abwechslungsreiche
Ferientag zu Ende. Gutgelaunt und wohlbehalten kamen wir alle wieder zu Hause an. Wir hoffen, dass jedes Kind viel Spaß und Freude mit uns zusammen erlebt hat und sich gerne an diesen Tag erinnert.
Wir freuen uns auf den Ferienspaß-Tag im nächsten Jahr und hoffen viele der Kinder wieder zu sehen.
Das Ferienspaß-Team
Ferienspaßaktion 2011 in Karlsruhe
"Naturkundemuseum Karlsruhe" und "Waldspielplatz"
Passend zum 125-jährigen Jubiläum der Erfindung des Automobils wurde für den Ausflug der Freien Wähler in diesem Jahr das Mercedes-Benz-Museum auf dem Firmengelände in Untertürkheim ins Visier
genommen. Mit dem Zug machten sich die Ausflügler also auf nach Stuttgart, wo das schon allein aus architektonischen Gründen beeindruckende Museum schon von Weitem zu sehen war: Auf vier Etagen, die
in spiralförmigen Verbindungswegen miteinander verbunden sind, lässt sich die Entwicklung der Firma, aber eben auch der Automobilindustrie in Deutschland, nachvollziehen. Neben zahlreichen
Originalfahrzeugen jeglicher Art - unter anderem die ersten überhaupt gebauten Automobile - wird in großem Maß Wert auf die Vermittlung der zeitgeschichtlichen Hintergründe gelegt und mit vielen
Filmen, Bildern, Anekdoten und stimmiger Musik ein Rahmen für die Ausstellung geschaffen.
So erfährt man, dass der Name „Mercedes" von der Tochter des Auftraggebers eines der frühesten Rennautos im Jahr 1901, Emil Jellinek, herrührt, welches bei damaligen Rennen für eine derartige Furore
sorgte, dass der Name sich als Markenname etablierte, oder dass der Kotflügel tatsächlich geschaffen wurde, um vor Spritzern des Straßendrecks, vorwiegend Pferdeäpfeln, zu schützen und so auch seinen
Namen erhielt, oder etwa, was es mit dem Modell „Adenauer" auf sich hat.
Glanz und Gloria einer Weltmarke mit all ihren Sparten wie den edlen Limousinen, Sportwägen, den berühmten Silberpfeilen, aber auch Nutzfahrzeugen, Feuerwehrautos oder Omnibussen werden ausgestellt,
die dunklen Kapitel der Unternehmenshistorie wie Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit im Unternehmen wurden aber ebenso aufbereitet - gute Zeiten des Aufschwungs und harte Zeiten des Wiederaufbaus
waren Thema .
Auch neugierig geworden? Das Museum ist wirklich einen Besuch wert....
Damit sich die große Menge an Informationen und Eindrücken auch festsetzen kann, kam nach dem langen Museumsbesuch der gemütlichere Teil des Tages: In Stuttgarts ältestem Wohnhaus im Stadtteil Bad
Cannstatt liegt das für seine gute schwäbische Küche bekannte Restaurant „Weinstube Klösterle", in deren Genuss wir noch kommen sollten. Die urige größtenteils originale Innenarchitektur sorgte neben
dem leckeren Essen dafür, dass wir es dort noch eine ganze Weile aushielten, ehe wir gegen Abend den Heimweg antraten.
Vielen Dank an unseren Vorsitzenden Günter Michael, der mit diesem Tag seine „Jahresausflugspremiere" erfolgreich durchgeführt hat - an dieser Stelle auch noch ein herzliches Dankeschön an Karl
Ittensohn, der die Ausflüge zuvor jahrelang gestaltet hatte.
Bei fast schon frühlingshaften Temperaturen, vor dem erneuten Wintereinbruch, konnten wir Freien Wähler am 13.2. 2011 unsere Winterwanderung durchführen. Geplant war in diesem Jahr eine Wanderung
über den Golfplatz zur Besichtigung einer geplanten Maßnahme, im Anschluss daran sollte die Wanderung über die Bruchhöfe auf Bad-Schönborner Gemarkung wieder ins Industriegebiet St.Leon-Rot
zurückführen, um dort den Abschluss bei Familie Burkhardt in deren Firma sab zu gestalten. Bei der Golfplatzbesichtigung konnte Karl Ittensohn die geplante Maßnahme einer weiteren Driving Range
(Platz zum Üben des Abschlages) anhand des Bebauungsplanes erläutern, Unterstützung bekam er dabei von Freien Wählern aus Bad Schönborn, die wir zu dieser Veranstaltung eingeladen hatten und auf
deren Gemarkung die Maßnahme durchgeführt werden soll. So fand auch ein reger Austausch mit der Gruppe aus Bad-Schönborn statt.
Beim Ausklang in der Halle der Firma sab wurden wir von Familie Weinlein bereits empfangen, die uns ein vielfältiges Buffet vorbereitet hatte, bei dem für jeden etwas dabei war. Jürgen Burkhardt,
Geschäftsführer der Firma sab im Gewerbepark bot schließlich noch eine Führung für alle Interessierten an. Die Firma hat sich auf die Erstellung von Software und die Automatisierung von
Arbeitsprozessen von Maschinen spezialisiert.
Vielen Dank an Familie Burkhardt für die Gastfreundschaft, ein herzliches Dankeschön auch an alle, die dafür gesorgt haben, dass uns diese Winterwanderung noch eine Weile als sehr angenehme
Erinnerung bleiben wird.
Das Wetter hat perfekt mitgespielt, zwar ohne Schnee, aber bei winterlich kalten Temperaturen konnte Anneliese Runde alle Freunde und Mitglieder der Freien Wähler zur Winterwanderung begrüßen.
Start war der Römerplatz in Rot, wo der Ortsbaumeister Herr Dietz uns die Platzgestaltung detailliert beschreiben konnte. So erfuhren wir beispielsweise, dass die gesamte Grünanlage mit einem
Beregnungssystem ausgestattet ist, das über das Regenwasser der Kastanienschule gespeist wird, er machte auch deutlich, was nun noch gemacht werden muss: Im Frühjahr wird die Bepflanzung
vervollständigt, außerdem sollen Spielgeräte installiert werden. Die Pergolen und das Toilettenhaus werden noch mit verschiedenen Rankpflanzen begrünt, außerdem werden noch weitere Fahrradständer
ergänzt.
Auf Anregung der Gemeinderätin Susanne Pfleiderer werde man auch über die Installation von Bewegungsgeräten für Senioren nachdenken, so Herr Dietz. Es kamen aber auch weitere Vorschläge von den
Anwesenden wie die Einrichtung einer Sitzecke mit Tisch, sowie die Anlage eines Schachfelds.
Erfreulicherweise war auch Peter Aenis von den Boulefreunden Wiesloch der Einladung der Freien Wähler gefolgt und hat uns die Regeln und den Ablauf einer Boulepartie erklärt - dieses Wissen
konnten einige dann sofort auf dem Boulefeld auf dem Römerplatz in die Praxis umsetzen.
Nach der Besichtigung dieses neuen „Schmuckstücks" der Gemeinde machten wir uns auf den Weg durch Feld, Wald und Wiesen um schließlich auf dem Gelände des Schützenvereins Rot gemeinsam noch ein
Weilchen bei Kaffee, Kuchen und Glühwein zu verweilen - an dieser Stelle vielen Dank an den Schützenverein für die Gastfreundschaft
In unserer Fraktionssitzung nahm die Verabschiedung von Robert Lang einen entsprechend großen Raum ein. Der neue
Fraktionsvorsitzende Karl Ittensohn ließ es sich dabei nicht nehmen, auf die kommunalpolitische Laufbahn seines Vorgängers zurück zu blicken:
Robert Lang vertrat die Freien Wähler bereits von 1989 im Gemeinderat von St.Leon-Rot, die erste Periode gestatltete sich dabei
mühsam, aber auch sehr lehrreich. Durch die erfolgreiche Arbeit konnte das Ergebnis von 1989 im Jahr 1994 sogar noch überboten werden, sodass man mit 8 Räten eine kompetente Mannschaft stellen
konnte.
Durch interne Abspracheprobleme kam es im Jahr 1999 bei der Gemeinderatswahl zu dem Umstand, dass die Freien Wähler nicht
kandidieren konnten – aber auch in dieser Zeit der politischen Zwangspause war Robert Lang die treibende Kraft, die schließlich auch wieder die Kandidatur im Jahr 2004 forcierte und viele andere
mitzog. So zog man schließlich wieder mit 6 Sitzen in den Gemeinderat ein um wieder „Aufbauarbeit“ zu leisten. Im Jahr 2009 belohnte die Wählerschaft das Engagement der Freien Wähler, deutlich
erkennbar an einer klaren Stimmensteigerung, sodass die Freien Wähler nun in der kommenden Periode 7 Sitze stellen werden.
Karl Ittensohn ging auch auf das persönliche Engagement von Robert Lang ein: Durch seinen Beruf als Förster brachte Robert ein
immenses Fachwissen in die Fraktion ein, sein großes Erinnerungsvermögen stellte einen wesentlichen Teil des „Fraktionsgedächtnisses“ dar und durch seine Eloquenz und sein Durchsetzungsvermögen
vertrat er die Fraktion souverän als Vorsitzender, der für viele Bewohner der Gemeinde das „Gesicht“ der Freien Wähler schlechthin war..
Einzelne Themen, für die sich der scheidende Fraktionsvorsitzende besonders einsetzte, waren Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit
und der Eisnatz erneuerbarer Ernergien, was vor allem bei Projekten wie dem Bau der Kläranlage, des Gewerbeparks, der Sanierung des St.Leoner Sees, sowie bei der Planung des Schwimmbads zum Tragen
kam.
Oft handelte es sich dabei um einen aussichtslosen Kampf „gegen Windmühlen“, doch Robert Lang ließ sich davon nicht unterkriegen,
sondern machte mit einer regelrecht „stoischen“ Ruhe weiter – so vertrat er auch seine Meinung bei wirtschaftlichen Themen wie der Ansiedlung der SAP im Gewerbepark, dem Bau des Rathauses als
Leasing-Modell, sowie der Debatte um den Gewerbesteuerhebesatz.
Karl Ittensohn bedauerte den Verlust von Robert Lang für die Fraktion und betonte auch seine eigene Überraschung über die
Entscheidung das Amt aufgrund der beruflichen Belastung nicht mehr wahrnehmen zu können – er aktzeptiere aber diese Entscheidung. Allerdings stelle der Rückzug von Robert Lang aus dem Gemeinderat
auch einen großen Verlust für die Gemeinde dar, die dadurch einen ihrer fachkundigsten und kompetentesten Gemeinderäte verliert.
Im Anschluss an diese Dankesworte richtete Robert Lang auch selbst noch einmal ein paar Worte an die Anwesenden, er bedankte sich
für das Vertrauen der Fraktionskollegen in all den Jahren, man seie eine „tolle Mannschaft“ gewesen, auch wenn die Arbeit nicht immer leicht war. Der Fraktion wünschte er viel Erfolg bei der Arbeit
und gab ihr einen der Leitsätze der Freien Wähler „Quer denken, aber geradeaus handeln“ mit als Motto auf den Weg. Er selbst werde dem Verein auch weiterhin zur Verfügung stehen und die amtierenden
Gemeinderäte nach Kräften unterstützen.
Im Anschluss an diese Ansprache überreichte Susanne Pfleiderer stellvertretend für die Fraktion ein Präsent, die Fraktion bedankt
sich damit für das große Engagement von Robert Lang in all den Jahren und wünscht ihm weiterhin alles Gute, in der Hoffnung, dass er auch weiterhin für Fragen und Probleme jeglicher Art zur Verfügung
steht.
Am 2. Mai 2009 feierten die Freien Wähler St. Leon-Rot zusammen mit vielen Vereinsmitgliedern und Gästen ihr 25-jähriges Bestehen im FC Clubhaus in Rot.
Zu den Gästen zählten neben dem neugewählten stellvertretenden Vorsitzenden des Landesverbandes der Freien Wähler in Baden-Württemberg und Bürgermeister von Plankstadt, Herrn Jürgen Schmitt, auch
Vertreter der CDU Gemeinderatsfraktion sowie die Vorsitzenden der Freien Wähler aus Reilingen und aus Malsch.
Als stellvertretende Bürgermeisterin überbrachte Frau Runde die Glückwünsche der Gemeindeverwaltung.
Mit einem musikalischen Beitrag, dem Divertimento in G-Dur von J. Haydn, erfreuten Aline Bechberger (Querflöte, Michael Rehorst (Geige) und Tobias Rehorst (Cello) die Festgäste.
Danach eröffnete die Vorsitzende ihre Rede mir einem Rückblick, wie alles angefangen hat.
Die Geschichte der Freien Wähler begann in den Sommerferien 1984 auf einem Campingplatz an der Adria im damaligen Jugoslawien, als sich Georg Kesel und Jürgen Dabelstein über die Gemeindepolitik
von St. Leon-Rot und die damals einseitige Verteilung im Gemeinderat unterhielten und feststellten, dass ihre kommunalpolitischen Interessen im Gemeinderat nicht vertreten werden. In Erinnerung
daran, dass es vor der Gemeindereform in beiden Ortsteilen Freie Wähler im Gemeinderat gab und der Tatsache, dass sich beklagen keine Änderungen herbeiführt, schlossen sich 12 Kandidaten mit dem Ziel
„Politik ohne Parteibuch" zu machen zusammen und wurden mit drei von ihnen direkt in den Gemeinderat gewählt.
1989 wurden bereits sechs Vertreter der Freien Wähler in den Gemeinderat gewählt. Bereits in der nächsten Legislaturperiode waren es acht Vertreter. 1999 erlebten die Freien Wähler durch eine
Fristversäumung und dem verpassten Einzug in den Gemeinderat ein düsteres Kapitel ihrer Vereinsgeschichte. Bis zur nächsten Wahl 2004, mit der es wieder sechs Vertreter im Gemeinderat gab, waren die
Freien Wähler nicht unpolitisch geworden und verfolgten wachsam die Gemeindeentwicklung.
„In all den Jahren unserer Gemeinderatsarbeit haben wir unsere Gestaltungskraft in Zukunftsentwürfe für unsere Heimatgemeinde eingebracht." fuhr Frau Runde ihre Rede fort und gab einen Rückblick
auf Erreichtes in der Vergangenheit und nannte die Ziele für die Zukunft. „Bildung und Betreuung unserer Kinder, die allgemeine Finanzlage, Daseinsvorsorge für die notwendigsten innerörtlichen
Einrichtungen" sind nur einige Themen, „die spannende Fragen aufwerfen und zukunftsweisende Antworten verlangen". Zum Abschluss verwies sie noch auf die gut besetzte Kandidatenliste für die
anstehende Kommunalwahl. „Alles Persönlichkeiten die starkes Interesse an der Gegenwart und der Zukunft ihrer Heimatgemeinde zeigen und über Kompetenz und die nötige Kreativität verfügen."
Der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg, Herr Jürgen Schmitt, lobte das Engagement der Freien Wähler zum Wohle ihrer Heimatgemeinde und ihre Liebe zu St. Leon-Rot.
Er verglich das Jubiläum mit der Besonderheit einer silbernen Hochzeit und wünschte den Freien Wählern alles Gute für ihre Zukunft, bevor er zu den Ehrungen überging:
10 Jahre Mitgliedschaft
Alexandra Back, Gisela und Richard Becker, Heike Brecht, Petra Frey, Karl Ittensohn, Elfriede Kachler, Horst Klingmann, Siegfried Köck, Ludwig Link, Rudi Martin, Eberhard Münz, Ursula Pisot,
Eberhard Rössler, Astrid Schindler, Udo Stegmüller, Helga und Klaus Stier, Theo Vetter, Andreas Wagner
20 Jahre Mitgliedschaft
Herbert Brecht, Robert Lang, Horst Marek, Karin Thome, Reinhard Thome, Ludwig Zeidler
25 Jahre Mitgliedschaft
Dr. Jürgen Dabelstein, Georg Kesel, Ernst Richard Raabe, Anneliese Runde, Reiner Seithel, Roland Wahl, Raimund Weis
Die Ehrenmitgliedschaft verlieh der Ortsverband für jahrelange, verdienstvolle Arbeit und Unterstützung für die Ziele der Freien Wähler an Herrn Raimund Weis.
Untermalt wurde das Programm außerdem mit Gedichten von Mascha Kaléko und Erich Kästner.
Zum heiteren Abschluss bot der Liedermacher Wolfgang Danner Welthits in kurpfälzer Mundart.